Nachdem die „Pille danach“ zum 15. März aus der Rezeptpflicht entlassen wurde, stiegen die Verkaufszahlen sprunghaft an. Laut dem Marktforschungsunternehmen IMS Health seien allein in der ersten Woche rund ein Drittel mehr Packungen des Notfallkontrazeptivums abgegeben worden als zuvor. Das Apotheken-Magazin „Apotheke-Adhoc“ mahnt allerdings, dass diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen seien.
Zuvor rechneten Kritiker einer rezeptfreien Notfallverhütung mit einem Anstieg der verkauften Packungen, und tatsächlich nahm die Anzahl in der ersten Woche deutlich zu. So seien rund 13.500 Packungen über die Ladentheke gegangen, so „Apotheke-Adhoc“ unter Berufung auf IMS Health. Hochgerechnet auf den Gesamtmonat entspreche dies 54.000 verkauften Packungen. Im Vorjahresmonat wurden lediglich 41.000 Packungen abgegeben. Dabei wurde ausschließlich das Arzneimittel „EllaOne“ mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat rezeptfrei abgegeben. Der Hersteller HRA Pharma sieht die Entwicklung gelassen. „Wir hatten in den vergangenen Jahren immer ein Wachstum von rund sieben Prozent, vielleicht werden es künftig zehn bis 15 Prozent sein“, meinte HRA-Deutschlandchef Klaus Czort. Die deutliche Absatzsteigerung im Monat März sieht er lediglich als eine Folge der gesteigerten öffentlichen Aufmerksamkeit. Dennoch sieht HRA Pharma Wachstumspotenzial. Bisher werden circa 400.000 Packungen pro Jahr verkauft – aber der Bedarf liegt laut Hersteller bei 2,4 Millionen.
Um einem Missbrauch entgegenzuwirken, hat die Apothekerkammer Handlungsempfehlungen zur rezeptfreien Abgabe der Notfallverhütung herausgegeben. So sollen Apotheken unter anderem nur eine Packung pro Patient abgeben und diese auch ausschließlich an die betroffene Person. Durch erste Testkäufe konnte bestätigt werden, dass die Pharmazeuten sich größtenteils an die Empfehlungen halten.
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