Seite wählen

Das Duderstädter Unternehmen Ottobock hat große Pläne, denn es hat vor, an die Börse zu gehen. Der Börsengang ist für frühstens 2020 geplant; man wolle sich laut CEO und CFO in Personalunion, Philipp Schulte Noelle, damit Zeit lassen und jeden Schritt sorgfältig vorbereiten, da der erste Anlauf im Jahr 2017 gescheitert ist. Die Gründe hierfür waren damals, dass das schwedische Unternehmen EQT, ein Finanzinvestor, im Juni 2017 in das Familienunternehmen aus Duderstadt eingestiegen ist und mit 20 Prozent am Unternehmen beteiligt wurde und dass einige Wechsel im Vorstand mit dem Einstieg von EQT stattfanden. Unternehmensberater Oliver Scheel war in dieser Zeit CEO, hat aber das Unternehmen Ottobock nach kurzer Zeit wieder verlassen. Schulte-Noelle sollte nur übergangsweise übernehmen, aus Unternehmenskreisen erfuhr man dann jedoch, dass der heutige CEO und CFO seine Doppelrolle auch längerfristig behalten und den Börsengang mit vorbereiten wird. Das Medizintechnikunternehmen Ottobock mit Fokus auf Prothesen-Herstellung, aber auch Orthesen und Rollstühle sowie Mobilität bei neurologischen Krankheiten, hat den Börsengang ins Visier genommen, auch weil sich das Traditionsunternehmen mit nachhaltiger Wachstumsgeschichte in Zahlen ausgedrückt gut entwickelt hat: 2018 wird mit über 20 Prozent Anstieg ein Gewinn von etwa 170 Millionen Euro erwartet. Auch 2017 stieg der Umsatz währungsbereinigt um 4,6 Prozent auf 927 Millionen Euro an. Für die kommenden zwei Jahre erwartet man laut Handelsblatt einen Umsatzanstieg auf über eine Milliarde Euro. Erwartet wird auch, dass der schwedische Finanzinvestor EQT dann aus dem Unternehmen aussteigt, nachdem Ottobock Anfang des Jahres einen neuen Geschäftsbereich „Industrials“ gegründet hat und nun den Börsengang mit Nachdruck vorbereitet. 

Quelle: www.finance-magazin.de