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Die Palliativversorgung in Deutschland ist nicht die Beste, zu diesem Ergebnis kommt die Vereinigung „European Association for Palliative Care“ (EAPC), die sich unter anderem der Förderung der Palliativbetreuung in Europa verschrieben hat. Der neue Atlas der Organisation deckt Mängel auf. Danach landet Deutschland auf dem 15. Rang, weil es hierzulande nur 1,1 Dienste auf 100.000 Einwohner gibt, die Menschen zum Beispiel durch Schmerzlinderung kurz vor dem Tod betreuen können. Dienste, die dieses leisten können, gibt es in Deutschland in zu geringer Anzahl; eine Versorgung von zwei Diensten pro 100.000 Einwohner wäre laut Organisation optimal. Zum Vergleich: In der Schweiz kommen auf 100.000 Menschen 1,4 Palliativ-Dienste, in Schweden sogar 1,6; Frankreich (1,0) und Dänemark (0,9) stehen noch schlechter da. Auch Kinder, die lebensverkürzend erkrankt sind, werden in Europa nicht optimal palliativmedizinisch betreut. In Deutschland brauchen 40.000 Familien eine Palliativversorgung, in ganz Europa sterben jedes Jahr etwa 138.000 Kinder, die auch eine derartige Betreuung bräuchten. Um einer guten Betreuung gerecht zu werden, bräuchte man in 38 europäischen Ländern 385 ambulante Dienste, 162 Kliniken und 133 Hospize. Auch die Betreuung der Familienmitglieder in einem Kinderhospiz beginnt ab der Diagnose, die das Kind bekommen hat. Alle Familienmitglieder haben einen Anspruch darauf, egal ob noch Therapien für das lebensverkürzend erkrankte Kind möglich sind oder auch nicht, das erklärt die Geschäftsführerin des Deutschen Bundesverbandes Kinderhospiz, Sabine Kraft, in einer Stellungnahme zur Situation der Kinderhospizeinrichtungen bundesweit.

ärtzeblatt