Morbus Parkinson führt bei den Betroffenen zum Zittern von Armen und Beinen, die Bewegungen sind verlangsamt und vieles mehr. Als Ursache dieser neurodegenerativen Erkrankung kam lange Zeit ein Eiweißbaustein in Frage, das alpha-Synuclein, das auch als normaler Bestandteil in den Nervenzellen vorkommt. Bei den Parkinson-Patienten allerdings verklumpen diese Eiweißkörper und lagern sich als sogenannte Lewy-Körperchen in den Nervenzellen ab und richten dort Schaden an. Soweit die frühere Theorie, jetzt aber fanden Wissenschaftler vom Biozentrum der Universität Basel in Zusammenarbeit mit einem Forscherteam von Hoffmann-La Roche Ltd. und der ETH Zürich heraus, dass die verklumpten Proteinfibrillen vielleicht gar nicht die Verursacher des Sterbens der Dopamin-bildenden Nervenzellen sind. Der Mangel der sich daraus ergibt, führt nämlich zur Beeinträchtigung der Motorik und der kognitiven Fähigkeiten, weil der Botenstoff Dopamin nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Die Forscher haben durch Tests im Reagenzglas Zweifel geäußert, ob sich die Theorie von den zerstörenden und toxischen Proteinfasern überhaupt aufrecht erhalten lässt. Es kann nämlich sein, dass andere Formen von Eiweiß-oder Proteinaggregaten die Parkinson-Krankheit auslösen und nicht die lange Zeit vermuteten alpha-Synuclein-Fibrillen, die untereinander reagieren und verknäueln. Auch andere Fragen werden im Zusammenhang mit der Studie diskutiert, beispielsweise was Mutationen im alpha-Synuclein letztlich bewirken, welche Rolle die verklumpten Eiweißbausteine wirklich spielen und woran die Nervenzellen sterben, wenn die oben beschriebenen Fibrillen nicht schuldig sind. Auch lassen sich mit den bis heute entwickelten Medikamenten nur die Symptome lindern, sodass eine Reihe weiterer Forschungen notwendig ist, um die Ursache von Morbus Parkinson wirklich zu finden.
Quelle: Innovations Report