Seite wählen

In Deutschland erkranken pro Jahr 50.000 Menschen neu an Lungenkrebs, einer der gefährlichsten Krebsarten, die meist dann erst entdeckt wird, wenn sie bereits Metastasen gebildet hat. Jährlich sterben 35.000 Betroffene an der Krebserkrankung. Lungenkrebs entsteht auch durch Mutationen von gesunden Zellen, gegen die die eigene Immunabwehr nicht mehr vorgehen kann.  

Diesen Krebsbehandlungs-Ansatzpunkt machen sich Wissenschaftler aber zunutze, indem sie personalisierte Präzisionsmedizin zur Anwendung bringen, die die eigene Genetik durch die Entschlüsselung der Eigenschaften des Lungentumors knackt. Das führt dann dazu, dass der Patient zwar nicht geheilt werden kann, aber der Krankheitsverlauf gebremst und die Überlebenszeit verlängert werden kann. 

Forscher des Universitätsklinikums Frankfurt um Studienleiter Dr. med. Gernot Rohde mit Schwerpunkt Pneumologie/Allergologie haben herausgefunden, dass Treibermutationen für das Wachstum von Krebszellen verantwortlich sind. Daher gilt seine Aufmerksamkeit vor allem körpereigenen Einflüssen durch sogenannte Wachstumsfaktoren, die die Zellteilung und dessen Wachstum bremsen.  

Es gibt Rezeptoren auf der Zelloberfläche von Lungen-Krebszellen, die unter Beteiligung von Enzymen eine mehrstufige Signalkette initiieren, was es zu unterbrechen gilt. Mit Hilfe von zwei Wirkstoffen, die zum Teil noch in der klinischen Entwicklung sind, soll das Tumorwachstum gebremst werden. Bei 25 Prozent aller Lungenkrebs-Patienten sind sogenannte Tyrosinkinasen verantwortlich dafür, die man zu hemmen versucht.  

Bei den anderen 37 Prozent der Patienten, kommen Wirkstoffe als Hemmer zum Einsatz, die ein anderes Enzym, das sogenannte K-RAS, ausschalten, um den Signalweg zu blockieren. Koppelt man dann noch Antikörper-basierte Wirkstoffe mit Chemotherapeutika, werden die Erfolgsaussichten weiterhin vergrößert und das eigene Immunsystem kann die Krebszellen wieder als Feind erkennen.  

Quelle: www.heilpraxisnet.de