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Ein Projekt des Uniklinikums Erlangen, um künstlich beatmeten Menschen den Weg zu selbstständigem Atmen zu erleichtern, sorgt in der Pflege für viel Aufsehen. Das innovative Projekt „Voice Weaning -Vertraute Stimmen“, das jetzt gerade erst in einer fünfmonatigen Pilotphase gewesen ist und von einem dreiköpfigen Intensivpflegeteam um Prof. Schwab, Direktor der Neurologie des Uniklinikums in Erlangen, ins Leben gerufen wurde, hat bereits viele Auszeichnungen erhalten. Das bislang mehrfach ausgezeichnete Pflegepilotprojekt von Lisa Dietmar, Tobias Heckelsmüller und Jana Ruppel ist von der Idee her simpel, aber sehr effektiv und eindrucksvoll, da die drei Intensivpfleger es mit der sanften Stimme eines geliebten Menschen über Kopfhörer in das Ohr des Komapatienten geschafft haben, Intensivpatienten schneller von der künstlichen Beatmung zu entwöhnen. Die Beatmungsentwöhnungszeit konnte so etwa um ein Drittel reduziert werden. Es zeigte sich, dass das sogenannte durchschnittliche Weaning (allmählicher Entwöhnungsprozess von einer Beatmungsmaschine) von 126 Stunden auf 76 Stunden verkürzt werden konnte. Das Pilotprojekt erhielt dafür unter anderem den Bayrischen Gesundheits- und Pflegepreis 2019, weil auch Angehörige in dieser äußerst belastenden Zeit des Weanings mit in den Pflegeprozess einbezogen und aktiv tätig werden können, was sich in der Situation völliger Hilflosigkeit positiv für den Betroffenen und den Angehörigen auswirkt. Unter https://Youtu.be/h32SDWzgwgg ist der Film über das innovative Projekt einsehbar, das erst im Februar 2019 gestartet ist.

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