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Nach langen Diskussionen um eine Reform des Pflege-TÜV, ist eines klar, es wird wohl noch dauern bis Ergebnisse vorliegen. Heutzutage schon werden Heime und Pflegedienste vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) bewertet. Die Notenvergabe ist online abrufbar. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, und auch Vertreter anderer Verbände und der Politik kritisieren dieses System. Im Schnitt gibt es für Heime und Pflegedienste die Note 1,3. Diese Traumnoten würden die Missstände in vielen Einrichtungen verschleiern, so die Experten. Eine Lösung dieses Dilemmas ist aber nicht unmittelbar in Sicht. Ein Vorschlag kommt von der Bertelsmann Stiftung. Hier glaubt man, dass die Lebensqualität der Bewohner mit in die Bewertung des MDK für die ambulanten Pflegedienste und stationären Pflegeeinrichtungen einzufließen hat. Informationen wie „darf der Bewohner ein Haustier mit ins Heim nehmen“ oder „gibt es eine Möglichkeit den Garten zu benutzen“ müssen mehr Transparenz in die Berichte bringen. Mit „Daumen hoch“ oder “ Daumen runter“ würden dann solche Erfahrungswerte in den Bewertungskatalog mit aufgenommen. Allerdings sei es schwierig, die Bewohner dieser Einrichtungen zum Thema Lebensqualität zu befragen, da die geistigen Fähigkeiten bei einigen Bewohnern nachgelassen haben. Hier wären dann die Angehörigen die Ansprechpartner erster Wahl.

Quelle: Ärzteblatt