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Das Verbändebündnis „Digitalisierung in der Pflege“ hat sich im Jahr 2020 aus Verbänden der Bereiche Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen gebildet und will die Digitalisierung im Bereich der Akut- und Langzeitpflege sowie im häuslichen Bereich voranbringen. Unzureichende Refinanzierungsbeträge sind aber nach Meinung des Bündnisses das Haupthemmnis, weshalb die Digitalisierung in der Pflege, die vielseitig und dezentral verwaltet wird, rückständig ist.  

Aus diesem Grund hat sich das Verbändebündnis mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ausgetauscht, auch um die Pflege langfristig zu sichern. Dabei setzen VertreterInnen des Bündnisses auf mehr Kooperation mit dem BMG. Der Pflege-Bereich müsse sektorenübergreifend betrachtet werden und benötige deshalb nicht nur einmalige Zahlungen für Digitalisierungskosten. Das BMG verweist jedoch darauf, dass die finanzielle Lage prekär ist, deshalb sei wenig Spielraum für Refinanzierungsmaßnahmen bei der Digitalisierung der Pflege. Einerseits ist der Pflege-Bereich Ländersache, andererseits für Investitions- und Betriebskosten Teil der Selbstverwaltung.  

Trotzdem beharrt das Bündnis auf eine Regelfinanzierung durch den Bund, damit nachhaltige Digitalisierungsmaßnahmen wie die Telematik-Anbindung, der Datenschutz, Software- und Hardware-Systeme sowie beispielsweise Roboter-Technik zur Unterstützung von Pflegekräften gesichert sind. Das Bündnis schlägt daher zwei verschiedene Optionen als Hebel für eine voranschreitende Digitalisierung vor: Eine sogenannte Digitalisierungspauschale pro Tag/Platz oder Einsatz könnte als Orientierungsgröße helfen. Aber auch Entgeltverhandlungen in der stationären Langzeitpflege könnten ein Lösungsansatz sein; eine Budget-Umwidmung zu Gunsten von verbesserten digitalen Strukturen in der Pflege.  

Quelle: bvitg.de