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Die Übernehme des Hildesheimer Unternehmens Medifox Dan durch den US-Konzern Resmed ist Mitte Juni für 950 Millionen Euro (circa eine Milliarde Dollar) abgeschlossen worden (Wir berichteten).  

Experten für die Digitalisierung des Gesundheitswesens, unter anderem der Politik-Referent Dennis Geisthardt vom Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg), haben den Verkauf kritisch beäugt und sind zu dem Schluss gekommen, dass alle Akteure im Gesundheitswesen, gerade aber in der ambulanten Pflege, von der Fusion profitieren werden.  

Resmed betriebt in den USA dasselbe Geschäft wie Medifox Dan in Deutschland. 1994 gegründet ist das Hildesheimer Unternehmen führender Anbieter von Softwarelösungen im Gesundheitswesen, dort vor allem im ambulanten Pflegebereich. Medifox Dan ist durch Investoren und Zukäufe stark geworden und bringt das Knowhow im ambulanten Pflegesektor mit, das Resmed für die Expansion in Deutschland und Gesamteuropa benötigt, denn hierzulande ist Resmed nur bei Menschen mit Schlafapnoe bekannt. Das börsennotierte Unternehmen mit Hauptsitz in San Diego, Kalifornien, hat 7.500 MitarbeiterInnen; davon schon 750, also ein Zehntel, die hierzulande PatientInnen mit Angeboten rund um sogenannte schlafbezogene Atmungsstörungen, kurz SBAS, unterstützen. 15 Prozent Wachstum über fünf Jahre konnte das US-Unternehmen bereits verzeichnen, trotzdem stehen Europa-Geschäfte mit innovativen Produkt- und Dienstleistungsangeboten ganz oben auf der Prioritätenliste, um die digitale Versorgung in Deutschland zu verbessern.  

Resmed kann dazu beitragen, dass der Digitalisierungsschub schneller und besser verlaufen wird, denn Medifox Dan hat in Deutschland neue Maßstäbe im Bereich der Digitalisierung der ambulanten Pflege gesetzt. Die Stärken von Medifox Dan liegen vor allem in Dokumentationen von Dienstleistungen, Routenplanungen und digitalem Rechnungswesen. Die Pflegebranche wird laut Expertenmeinung demnach zukünftig von der Übernehme Nutznießer sein.  

Quelle: pflegen-online.de