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Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant für Pharma-Unternehmen in Deutschland einen einfacheren Zugang zu Gesundheitsdaten und den Abbau von bürokratischen Hürden sowie verbesserte Forschungsbedingungen, um eine Abwanderung von Unternehmen dieser Branche zu verhindern.  

Lauterbachs neuer Pharma-Plan betrifft demnach den kompletten Gesundheitswirtschafts-Sektor, inklusive Pharmaindustrie, Medizintechnik, Biotech und Digital Health, um im internationalen Vergleich nicht noch weiter in Rückstand zu geraten. Erst kürzlich präsentierte sein Ministerium im Kanzleramt mit Pharma-Größen und Wirtschafts- und Klimaschutzministerium Lösungen zum volkswirtschaftlichen Anschub der Gesundheitswirtschaft. 

Eine Studie im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) kommt nämlich zu dem Schluss, dass es vor allem in drei Bereichen hapert:  

  • Innovationen: Investitionen zu Forschungszwecken wirken sich auf höhere Wertschöpfungen im Jahr 2030 aus, so die Studie. Wird nicht investiert, könnte es in Deutschland zur Deindustrialisierung der deutschen Gesundheitswirtschaft kommen.  
  • Digitalisierung: Die Analyse ergab, dass acht Milliarden Euro Wachstum pro Jahr möglich sind, wenn ein schneller Fortschritt in Bezug auf die jetzige schleppende Digitalisierung einsetzt. Hochwertige Daten werden heute vergleichsweise wenig genutzt. Andere Industriestaaten sind hier überlegen.  
  • Fachkräfte: Ein Mangel an Fachpersonal im Gesundheits-Sektor und wegen des demografischen Wandels der Gesellschaft Mehrbedarfe von Produkten und Dienstleistungen, führt laut Studie zu negativen Auswirkungen. Fehlen heutzutage 125.000 Arbeitskräfte, werden es 2030 prognostizierte 320.000 sein. Ein Verlust von jährlich bis zu 26,6 Milliarden Euro wird kalkuliert.  

Ein Lichtblick könnte der Pharmakonzern Eli Lilly aus den USA sein, der in Rheinland-Pfalz einen Produktionsstandort für Diabetes-Arzneimittel errichten möchte. Über zwei Milliarden Euro müssten dafür investiert werden. Am Standort nahe Mainz könnten 1.000 neue Pharma-MitarbeiterInnen beschäftigt werden.  

Quelle: handelsblatt.com