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Nach Fusionen und Übernahmen im vergangenen Jahr in einem Gesamtwert von umgerechnet 64 Mrd. Euro, prognostiziert die Stuttgarter Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, dass das GJ 2014 insoweit ein historisches Ausmaß annehmen könnte, da bereits in den ersten vier Monaten Transaktionen mit einem Gesamtwert von 84 Mio. US-Dollar abgeschlossen wurden. Die gesamten M&A-Aktivitäten haben schon beinahe das Gesamtniveau von 2013 erreicht. Sollten alle angekündigten Transaktionen auch vollzogen werden, kann das Gesamtvolumen der M&A-Aktivitäten in der Pharmabranche  im GJ 2014 bei umgerechnet rund 194 Milliarden Euro liegen. Ein Sprecher von Ernst & Young bezeichnet dies als historischen Höchststand.

Für die Fusions- und Transaktionswelle ist der anhaltende Gewinnrückgang der großen Pharmakonzerne verantwortlich. Die Branche hat aktuell mit sinkenden Produktpreise, Kostendruck und zunehmender Konkurrenz durch billige Nachahmerprodukte zu kämpfen. Gleichzeitig ist die Nachfrage in den angestammten Märkten nicht gestiegen. Die operative Gewinnmarge der zehn größten börsennotierten Pharmaunternehmen sank im Jahresvergleich von 25,5 Prozent auf 24, 5 Prozent. Der Umsatz lag im GJ 2013 bei knapp 240 Mrd. Euro und damit unterhalb des Vorjahresumsatzes. Der operative Gewinn (EBIT) der Konzerne sank um 5 Prozent auf knapp 85 Milliarden Euro. Bayer und Merck gehören dagegen aus deutscher Sicht zu den 20 weltweit größten Pharmakonzernen, die ihren Umsatz um 6,6 Prozent und den Gewinn um 2,9 Prozent steigern konnten.

Kommentar: Die Entwicklungen der Branche sprechen für ein Klagen auf hohem Niveau. Sinkenden Produktpreisen und Nachahmerprodukten sind immer auch neue Entwicklungen entgegenzuhalten. Fusionen und Übernahmen sind strategisch gut durchdacht und auf einen Fortschritt am Markt und gleichzeitige Kosteneinsparungen ausgelegt. Das zeigt das äußerst kritische Vorgehen von AstraZeneca bei den Spekulationen um eine Übernahme durch Pfizer, die vorerst auf Eis zu liegen scheint, wie auch aktuell noch einmal mitgeteilt wird. Allseits gefürchtete Patentabläufe sind häufig schon einkalkuliert. Bei den in Rede stehenden Zahlen ist wohl alles andere als Besorgnis angesagt.

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