Private Krankenversicherungen erhalten von einigen wenigen Pharmaunternehmen nicht den gesetzlich vorgeschriebenen Rabatt von 16 Prozent. Rund ein Jahr nach dem Inkrafttreten des Gesetzes über Arzneimittelrabatte gibt es nach Angaben des Privatkassen-Verbandes (PKV) Pharmaunternehmen, die Zahlungen für ihre patentgeschützten Arzneien verweigern – darunter ein großes Unternehmen (Brancheninsidern vermuten Novartis) sowie einige weitere Arzneimittel-Re-Importeure.
Den privaten Versicherern sollten die Abschläge ursprünglich im ersten Jahr bereits einen dreistelligen Millionenbetrag einsparen. Die Zentrale Stelle zur Abrechnung von Arzneimittelrabatten (ZESAR) berichtete schon im Oktober des letzten Jahres, dass 20 Prozent der Rabattforderungen nur teilweise oder überhaupt nicht beglichen werden. Die Pharmaunternehmen äußern derweil verfassungsrechtliche Bedenken gegen den Zwangsrabatt.