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Der Philips-Konzern mit Sitz in den Niederlanden sieht in Deutschland mit Medizintechnik, also Geräte, IT und Beratung, einen lukrativen Markt. Nach einer Kooperation mit den Kliniken in Köln, avisiert Philips, ehemals auch auf dem Gebiet der Unterhaltungselektronik tätig, nun das Städtische Klinikum München an und rechnet mit einem Millionengeschäft, weil viele Kliniken über veraltete Techniken verfügen. Rückständisch sind deutsche Kliniken vor allem in der Technologie und in integrierten Plattformen. München würde innerhalb von acht Jahren mit 200 diagnostischen Systemen wie beispielsweise MRT, CT, Ultraschall -und Röntgengeräte aufgerüstet. Aber nicht nur die Hardware ist in die Jahre gekommen, auch die Software muss angepasst und integriert werden, um Diagnosen zu verbessern und effizienter zu behandeln. Es gibt beispielsweise Computertomografen, die Doppelanalysen vermeiden können und auch chronisch Kranke mit Nierenschwäche schonender untersuchen können. Philips hat auf dem Weg zu den Partnerschaften aber immer mit der Konkurrenz von Siemens zu kämpfen. Der deutsche Markt ist dabei für Philips sehr attraktiv, auch weil die künstliche Intelligenz und die Datenauswertung hierzulande hinterherhinken. Den Kliniken mangelt es jedoch an Geld, da die Bundesländer zu wenig dafür zahlen. So ist 2017 eine Investitonslücke von 2,8 Mrd. Euro entstanden, so die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Philips setzt beim Projekt mit dem Klinikum in München allerdings auf ein geteiltes Risiko. Die Vergütung für den niederländischen Konzern ist abhängig vom Erfolg der Klinik, was sich zum Beispiel im Anstieg von Patienten fest machen lässt. Das Klinikum wiederum profitiert davon, wenn es attraktiver wird, weil Patienten, Ärzte und Pflegekräfte angezogen werden.

Quelle: Ärztezeitung