Die Notfallverhütung „Pille danach“ könnte in Deutschland möglicherweise bald ohne ärztliche Verordnung erhältlich sein, zumindest sprachen sich die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) und das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) am 21. November für eine Rezeptfreigabe des Wirkstoffes Ulipristalacetat (Handelsname ellaOne) aus. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gab umgehend bekannt, der Entscheidung schnellstmöglich folgen zu wollen und das deutsche Recht für beide derzeit auf dem Markt befindliche Präparate anzupassen. Ein anderes Notfallkontrazeptivum mit dem Wirkstoff Levonorgestrel ist in Deutschland noch, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, immer noch rezeptpflichtig.
Davor hatte sich bereits die Fraktion Die Linke im Rahmen einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung gewendet und Klarheit über die Pläne hinsichtlich einer Freigabe gefordert. Die CDU/ CSCU-Fraktion hatte sich bisher gegen eine Freigabe gesträubt. Eine angemessene Beratung sei ausschließlich durch den verordnenden Arzt sicherzustellen. Kathrin Vogler, Gesundheitsexpertin der Linken, befürchtete daher, dass die Bundesregierung sich hier ein Hintertürchen offenhalten will. Diese Sorge war angesichts der schnellen Entscheidung des BMG offenbar unbegründet. Das Präparat ellaOne kann ab sofort ohne Rezept in der Apotheke erworben werden.
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