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Der Piks in den Finger gehört für Diabetiker zum Alltag – nicht wirklich schmerzhaft, aber doch unangenehm. Flash Glucose Monitoring (FGM) vereinfacht die täglich mehrmals notwendige Glucosebestimmung nun deutlich. Die DAK Gesundheit bietet Versicherten seit Mitte Juni die Möglichkeit, dieses System im Rahmen eines Pilotprojekts zu testen.

Das System „Freestyle Libre“ der Firma Abbott verfügt über einen Sensor, der am Oberarm angebracht wird, sowie über ein Lesegerät. Dieses muss nur kurz über den Sensor gehalten werden, schon zeigt es den aktuellen Glucosewert, eine Übersicht der Werte der vergangenen Messungen sowie eine Tendenz des Glucosespiegels. Gemessen wird dabei nicht der Glucosewert im Blut, sondern in der Zwischenzellflüssigkeit.

Bis Jahresende können bis zu 7.000 Versicherte der DAK von dem System profitieren – die Kasse erstattet ihnen die Kosten des Systems, die rund 120 Euro pro Monat betragen. Diese setzen sich aus der einmaligen Anschaffung des Lesegerätes (60 Euro) sowie den laufenden Kosten für zwei Sensoren pro Monat (je 60 Euro) zusammen. Der Sensor kann bis zu 14 Tage getragen werden, dann schaltet er sich automatisch aus und muss ersetzt werden. In Deutschland gibt es etwa 7 Mio. Diabetiker, von denen etwa 90 Prozent sog. Typ-2-Diabetiker sind. Die neue Sensormethode von Abbott ist sowohl für Typ-1- als auch für Typ-2-Diabetiker geeignet. „Wir wollen die Diabetesversorgung in Deutschland entscheidend voranbringen“, kommentiert Dr. Jan Helfrich, Leiter der Abteilung für ärztliche Leistungen bei der DAK-Gesundheit die Sonderleistung in einer Pressemitteilung. „Deshalb haben wir als erste große Kasse ein Versorgungsprojekt mit FreeStyle Libre aufgelegt.“

Kommentar: FGM kann Diabetikern den Alltag deutlich erleichtern. Nicht nur der Piks in den Finger entfällt, der Sensor überprüft darüber hinaus den Zuckerspiegel kontinuierlich und ermöglicht so einen genauen Überblick über etwaige Schwankungen, die insbesondere nachts gefährlich werden können. Durch eine Speicherung über 90 Tage erhalten die Patienten die Möglichkeit, sich selber besser einschätzen zu lernen – und erfahren durch eine Vor- und Rückschau mit Trendangabe eine Erleichterung im Umgang mit ihrer Krankheit. Durch die kontinuierliche Messung erhofft sich die Krankenkasse auch einen Rücklauf der bisher immer wieder nötigen Krankenhauseinweisungen.

[ilink url=“https://www.dak.de/dak/bundes-themen/Diabetes-Projekt-1644684.html“] Link zur Quelle (DAK)[/ilink]