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Totgesagte leben länger: Nachdem die privaten Krankenversicherer (PKV) 2013 im Vorfeld der Bundestagswahl um ihren Fortbestand bangen mussten und ohnehin seit langem einer anhaltend negativen Kapitalmarktsituation gegenüberstehen, bescheinigt ihnen ein aktuelles Rating eine stabile Entwicklung.

Die Ergebnisse des Analysehauses Morgen & Morgen, welche im August vorgestellt wurden, unterscheiden sich damit deutlich von der gefühlten Wahrheit der Privatversicherten. Während diese zunehmend unaufbringbare Beiträge im Alter und Krankheitsfall fürchten, fällt das Rating  in weiten Teilen optimistisch aus. Sogar positive Trends lassen sich ablesen. Joachim Geiberger, Geschäftsführer und Inhaber von Morgen & Morgen, betont dabei besonders das steigende Kostenbewusstsein der Branche. Die Versicherer geben nicht nur weniger aus, sondern bauen auch wieder vermehrt Rückstellungen für die Beitragsrückerstattung (RfB) auf: Sowohl die durchschnittliche RfB-Quote als auch die RfB-Zuführungsquote erreichen seit langer Zeit wieder Höchstwerte.

Dennoch lassen sich gewisse Wermutstropfen nicht leugnen: So wirkte sich die Einführung der „Unisex-Tarife“ negativ auf Neuverträge aus. Wer sich für den Wechsel in die PKV entscheidet, muss seitdem einen niedrigeren Rechnungszins in Kauf nehmen. Damit soll der Niedrigzinsphase Rechnung getragen werden, mit der die Versicherungsbranche seit 2008 zu kämpfen hat. Eine Senkung des Rechnungszinses wirkt sich unmittelbar auf die Beitragshöhe aus: Um die entsprechenden Altersrückstellungen trotz geringerer Verzinsung zu erreichen, steigen die monatlichen Beiträge. Auch die kapitalmarktnahen Kennzahlen der Nettoverzinsung und Bewertungsreservequote haben sich laut Rating im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert. Angesichts der schwierigen Marktsituation bewegen sich die Werte aber laut Morgen & Morgen noch im grünen Bereich.

Kommentar: Aufgrund steigender Beiträge laufen den PKV die Mitglieder davon. Die Befürchtung, dass die Reserven der PKV nicht reichen werden, um die Kosten der nächsten zu Jahre zu decken, wird auch durch ein positives Rating nicht verschwinden. Viel eher lassen die anhaltend negative Berichterstattung sowie die immer wieder angefachte Diskussion einer Bürgerversicherung viele Personen zögern, die in die PKV wechseln könnten, zumal ein späterer Wechsel zurück in die GKV nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist. 

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