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Dem Vorhaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Impfungen demnächst auch in die Apotheke zu verlagern, stehen Bundestagsabgeordnete mit gespaltener Meinung gegenüber. Konsens gab es am Rande einer Diskussionsveranstaltung in der Saarländischen Landesvertretung in Berlin allerdings darüber, dass dieses Vorhaben ohne zusätzliche Qualifikation und Weiterbildung der Apotheker nicht zu stemmen wäre.

Harald Weinberg, Sprecher für Gesundheitspolitik bei den Linken, würde schon lieber von einem Arzt beraten werden, gerade wenn es um komplexe Impfungen gehe. Gegenteiliges ist der Fall bei Karin Maag, Sprecherin der Unionsfraktion, für die kein Grund gegen Impfungen in der Apotheke spricht.

Ein wichtiges Kontra-Argument führt Christine Aschenberg-Dugnus von der FDP an. Es müsse immer mit einem Notfall gerechnet werden, eventuell seien Apotheker auf so etwas nicht vorbereitet. Bettina Müller von der SPD geht noch weiter und stellt in den Raum, dass die Apotheker die Aufgabe auch gar nicht übernehmen wollen.

Für Maria Klein-Schmeink von den Grünen ist dies eine Frage der Qualität. Wenn diese stimme, solle auch in Apotheken geimpft werden. Generell müsse ein Umdenken in der Gesundheitswelt stattfinden. In Zukunft werde man es sich nicht mehr leisten können, einzelne Einrichtungen von der Versorgung auszuschließen.

Axel Gehrke, Sprecher der AFD und selbst Mediziner, sieht alltägliche, banale Impfungen in den Händen der Apotheker. Es gehe um Entlastungen der Ärzte, jede Hilfe sei wichtig.

Quelle: Ärzteblatt