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Eine geschlechterspezifische Auswertung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) zeigt, dass Ärztinnen häufiger Einzelpraxen gründen als ihre männlichen Kollegen. Die Ergebnisse der Analyse, die anonymisiert von der Apobank und ZI ausgewertet wurden, basieren auf einer Stichprobe von 3.100 ärzt­lichen Existenzgründungen.

So haben demnach in den Jahren 2019 und 2020 ca. 55 Prozent der Ärzte allein eine Praxis gegründet, bei den Ärztinnen waren es dagegen zwei Drittel. Gründe dafür seien vor allem die Wahl der Fachgebiete, da sich Frauen häufiger in der Gynäkologie und Psychotherapie niederlassen, bei welchen seltener Kooperationen bei bestehenden Praxen eingegangen wird. Anders sei dies bei medizintechnisch geprägten Gebieten wie der Orthopädie oder Chirurgie. Wie die Auswertung zeigt, investieren Ärztinnen auch mit durchschnittlich 159.900 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, die im Schnitt 182.600 Euro in die Hand nehmen. Mittlerweile liegt der Anteil an weiblichen Medizinern bei den Neuniederlassungen bei rund 60 Prozent, was die Studienautoren als deutliches Signal dafür sehen, dass die Selbstständigkeit eine attraktive Option für die Ausübung des Berufes sehen.

Quelle: www.aerzteblatt.de