Aus dem gerade veröffentlichten Arzneimittelreport der AOK geht hervor, dass die gesetzlichen Krankenkassen wegen Verordnungen von im Preis steigenden Arzneimitteln immer stärker belastet werden. Laut AOK werden Gesetzeslücken genutzt, um die Arzneimittelausgaben in Deutschland in die Höhe zu treiben. Allein 2016 stiegen die Arzneimittelausgaben um 3,9 Prozent auf 38,5 Mrd. Euro an. Kritisiert wird dabei auch vom Herausgeber des Arzneimittelreports Professor Dr. Ulrich Schwabe die Einstellung der Politik, die geplante Regeln zur Kostendämpfung nicht umgesetzt hat. Sowohl ältere als auch neue patentgeschützte Arzneimittel wurden weder auf Zusatznutzen noch auf eine faire Preispolitik überprüft. Martin Litsch, der Chef der AOK, sieht auch die beschleunigten Zulassungen bei Arzneimitteln als Risiko für die Patienten an. Die im Schnellverfahren zugelassenen Medikamente würden nicht genügend auf Nutzen und Risiko geprüft. Um diese Studien zu bezahlen, fordert Litsch einen Fonds, der von der Pharmaindustrie finanziert wird, damit die Wirksamkeit und Sicherheit der Arzneistoffe geprüft werden kann.
Quelle: Apotheke adhoc