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Die Continentale Krankenversicherung hat eine Studie für das Jahr 2017 in Auftrag gegeben, wieviel und wofür gesetzlich Krankenversicherte im Durchschnitt für medizinische Leistungen zuzahlen. Die Continentale-Studie 2017 ist in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest entstanden und 1.365 Personen sind bundesweit repräsentativ befragt worden. 1.195 von ihnen sind gesetzlich krankenversichert, der Rest privat. Demnach zahlen gesetzlich Krankenversicherte 448 Euro aus der eigenen Tasche für medizinische Leistungen. Der Betrag ist allerdings nur ein Durchschnittswert, weil von Selbst- und Zuzahlungen besonders ältere GKV-Versicherte ab 60 Jahren betroffen sind, die die höchsten Zahlungen im Wert von durchschnittlich 577 Euro aus eigener Tasche pro Jahr leisten. 2012 im Vergleich wurden Zuzahlungen von 344 Euro im Durchschnitt fällig, demnach ist das ein Anstieg von 30 Prozent innerhalb von fünf Jahren. 32 Prozent der GKV-Versicherten haben eigenen Angaben zufolge auch schon Behandlungen ausgelassen, weil sie zu teuer waren; sogar 42 Prozent der Geringverdiener sind von diesem Problem betroffen. Allerdings gaben 90 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten an, dass sie 2017 für medizinische Leistungen zugezahlt hätten. Besonders häufig wird in der Apotheke selbst gezahlt; hier zahlen drei Viertel der Versicherten aus eigener Tasche (153 Euro durchschnittlich/Jahr). Bei Zahnärzten zahlen 59 Prozent für private Anteile mit einem Wert von im Schnitt 390 Euro. Auf Platz drei folgen die Heilpraktiker-Ausgaben mit im Schnitt 290 Euro jährlich. Sehhilfen, Brillen und anderes Zubehör, aber auch der kieferorthopädische Sektor sind in den 448 Euro jährlich für Selbst- und Zuzahlungen gar nicht eingerechnet. Bei den Sehhilfen ist es schwer, medizinisch notwendige Ausgaben von kosmetischen oder modischen Aspekten zu unterscheiden; hier wurden aber von 45 Prozent der Befragten durchschnittlich 386 Euro ausgegeben und bei den Kieferorthopädie-Eigenleistungen sogar 777 Euro. Die Kieferorthopädie ist besonders schwer zu beurteilen, weil viele gesetzlich Versicherte ihr Geld erst später zurückerstattet bekommen. Die komplette Studie findet man unter www.continentale.de/studien.

Quelle: www.krankenkassen-direkt.de