Ein Forschungsteam um Professor Dr. Siegfried Geyer von der Medizinischen Hochschule Hannover (MMH) will in dem Projekt „Morbiditätskompression“ herausfinden, wie gesund wir alt werden. Dazu analysieren sie seit 2013 Daten von drei Millionen Versicherten aller Altersgruppen der AOK Niedersachsen. Die Daten beziehen sich auf die Jahre von 2006 bis 2015. Hier nun die ersten Ergebnisse nach Krankheitsbildern und Geschlechtern unterteilt:
- Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenkrebs:
- Männer: Männer bekommen diese Krankheiten in der Regel heute 22 Prozent weniger als noch vor zehn Jahren und sind durchschnittlich ein Jahr älter, also 66 Jahre. Das Sterberisiko ist auch um 22 Prozent gesunken.
- Frauen: Frauen haben allgemein ein geringeres Risiko an einer der drei Leiden zu erkranken (30 Prozent weniger); das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 76 Jahren, ist damit vergleichbar wie vor 10 Jahren. Das Sterberisiko ist auch identisch.
- Altersdiabetes vom Typ 2: Hier wird nicht nach Geschlechtern unterschieden, allerdings ist die Anzahl der Diabetiker vom Typ 2 gestiegen, vor allem bei den Jüngeren, sprich den unter 40-Jährigen. Dieser Diabetes-Typ ist von Übergewicht und Bewegungsarmut abhängig, das heißt schlechte Ernährung und Bewegungsmangel begünstigen diese Krankheit. Das Erkrankungsrisiko sinkt mit steigendem Bildungsstand und umgekehrt.
- Multimorbidität: Das Risiko, dass Menschen sechs oder mehr Krankheiten gleichzeitig haben, nimmt zu; aber die Krankheiten sind zum Teil gut behandelbar.
Fazit:
- Flexibilisierung des Renteneintrittsalters: Starke körperliche Arbeit über Jahre hinweg fordert ein früheres Renteneintrittsalter, um gesund zu bleiben.
- Erhaltung der Ressourcen: Um im Alter physisch und psychisch gesund zu bleiben, ist körperliche und geistige Anstrengung wichtig (Sport, Hobbys wie Lesen, aber auch soziale Aktivitäten).
Quelle: Innovations-Report