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Eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC) hat ergeben, dass viele Bürger das deutsche Gesundheitssystem trotz medizinischer Versorgung auf hohem Niveau in vielen Punkten kritisch beurteilen; kritischer als noch vor zwei Jahren. Das PwC- „Healthcare-Barometer 2019“  zeigt aber auch, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland in einigen Bereichen positiv wahrgenommen wird. Ein Beispiel ist das Vertrauen in die Pharmaindustrie, das stetig wächst. Äußerten 2014 76 Prozent der Bürger noch den Vorwurf der Gewinnmaximierung, so liegt dieser Wert nach den jetzigen Ergebnissen bei 69 Prozent. Auch glauben heute 20 Prozent der Bürger an die Innovation der Pharmaindustrie, die mit ihren Medikamenten Menschen heilen kann, wie zum Beispiel in der Therapie gegen Krebs. 2014 lag dieser Wert bei nur 15 Prozent. Deutsche sind zudem beim Bestellen von Arzneimitteln im Netz nicht mehr so zurückhaltend. Mittlerweile bestellen zwei Drittel der Deutschen Medikamente über eine Online-Apotheke, auch weil der Preis ausschlaggebend ist. Kritik äußern Deutsche vor allem bei der Beurteilung ihrer Ärzte, die sich in ihren Augen zu wenig Zeit nehmen. 40 Prozent bemängeln diesen Faktor, der zu großer Unzufriedenheit führt, weil die Erwartungen der Bürger in Sachen Zuwendung und Service gestiegen sind. Deshalb sind auch nur 33 Prozent der Bürger mit der ärztlichen Behandlung rundum zufrieden. Dagegen ist die Mehrheit der Deutschen (86 Prozent) mit den Leistungen ihrer Krankenkassen zufrieden. Gesetzlich Versicherte glauben, dass sie eine gute medizinische Versorgung mit freiwilligen Zusatzleistungen erhalten. Das gute Ergebnis ist nach der Analyse von PwC auch auf die gute wirtschaftliche Lage der Kassen zurückzuführen. Die allgemein sinkende Unzufriedenheit der Deutschen führen die Autoren der Studie aber auch auf die zögerliche Entwicklung digitaler Technologien wie der elektronischen Patientenakte und telemedizinischer Leistungen zurück. Die Videosprechstunde mit Ärzten ist aber nur ein Bespiel für die schleppende Entwicklung im internationalen Vergleich mit anderen Gesundheitssystemen.

Quelle: www.pharma-relations.de