Seite wählen

Eine neue Machbarkeitsstudie an einem 53-jährigen Tetraplegiker zeigt, dass ein neuartiges System einer Neuroprothese den gelähmten Patienten mit einer Gabel essen und aus einem Becher trinken lassen kann. Forscher von der Case Western University in Cleveland berichten im Fachblatt „Lancet“ über diese neue technologische Errungenschaft, die an diesem einen Menschen aber nur getestet wurde. Aber ein querschnittsgelähmter Mensch, das sind zur Zeit aber noch Zukunftsvisionen, wird mit diesem System und weiterentwickelten Systemen hirnkontollierte Bewegungen ausführen können. Dem gelähmten Patienten wurden hierzu Sensoren in die Motorcortex-Region des Hirns verpflanzt und mit einem Computer zur Entschlüsselung der Hirnsignale verbunden. In den rechten Unter- und Oberarm bekam er 36 muskelstimulierende Elektronen verpflanzt, die allesamt nach Wochen der Übung die Kontraktion im Arm und die Beweglichkeit wiederherstellen. Durch Anschluss der Hirn-Computer- Schnittstelle mit Stimulatoren werden die Hirnsignale schließlich in Kommandos für die Muskeln übersetzt, sodass mit dieser Neuroprothese Bewegungen möglich sind. Das Team um Dr. Ajiboye in Cleveland will aber in der Zukunft voll-implantierbare drahtlose Gehirn-Computer-Schnittstellen entwickeln, sodass Querschnittsgelähmte dann noch besser kontrollierbare, schnellere und präzisere Bewegungen machen können.

Quelle: Ärztezeitung