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Die Rehacare-Messe in Düsseldorf war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg für Aussteller, Menschen mit Behinderungen, aber auch für alle anderen Interessierten. In sechs Hallen waren 1000 Aussteller aus 42 Ländern vertreten, die Neuheiten und Innovationen aus den Bereichen der Mobilität, der Kommunikation, aber auch Alltagshilfen der Rehabilitation und Pflege anschaulich vorgeführt haben und zum Informationsaustausch zur Verfügung standen. Alles was für behinderte Menschen im Alltag wichtig ist, aber auch beim Sport, auf Reisen und beispielsweise fürs Autofahren wurde in den Hallen 3-7 präsentiert. Dazu gehörten Autohersteller, die Wagen für behinderte Fahrer vorführten ebenso, wie Hilfsmittel für einen barrierefreien Zugang in die Welt der Digitalisierung, die bei vielen älteren Menschen und auch Behinderten Stress und Angst auslösen, was dazu führt, dass sie das Internet eher unterdurchschnittlich nutzen. Andere Produktneuheiten, bei denen auch die Informations- und Kommunikationstechnik im Vordergrund steht, sind beispielsweise „smarte“ Gehstöcke und durch Gedanken gesteuerte Hilfsmittel für behinderte Menschen, die aber noch ganz am Anfang der Entwicklung stehen. Der Gehstock hat einen Smartstick mit integrierter Elektronik, ein GMS-Modem und eine Sim-Karte; der „Gedankensteuerer“ der Firma Cybathlon aus der Schweiz arbeitet mit Gehirn-Computer-Schnittstellen, misst Hirnsignale und kann so quasi Gedanken lesen. Das über ein Headset gesteuerte Computersystem kann so Computer, Roboter und Rollstühle lenken. Für Menschen mit Lähmungen des Knies gibt es ein Orthesensystem mit Namen „C-Brace“, das diesen Menschen hilft, das Knie zu beugen oder auch Treppen zu steigen. Ein sogenanntes Exoskelett unterstützt Menschen mit neurologischen Schäden beim Aufstehen und Gehen. Für Menschen mit einem Tremor beipielsweise bei Morbus Parkinson gibt es einen unterstützenden Maus-Adapter „Amaneo“, der die Zitterbewegungen in normale Bewegungen umsetzen kann, indem er die gewünschte Aktion errechnet. Viele dieser Produkte  werden aber nicht von den Kassen erstattet, da die Aufnahme in das Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen oft sehr lange dauert bis festgestellt wurde, dass die medizinische Notwendigkeit des Produktes gegeben ist.

Quelle: Westdeutsche Zeitung