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Der Aufsichtsratsvorsitzende und Hauptaktionär der Rhön-Klinikum AG, Eugen Münch, plant weiterhin die Gründung eines Kliniknetzwerkes mit dazugehörender Versicherung. Dazu setzt der Krankenhausbetreiber trotz der geplatzten Fusion mit Fresenius weiter auf eine Zusammenarbeit mit der Konkurrenz. Der fränkische Konzern sucht deshalb das Gespräch mit Asklepios und B. Braun, die 2012 mit ihrem Einstieg bei Rhön den Verkauf der Klinikkette an Fresenius verhindert hatten.

„Wer bestimmte Leistungen haben will, die im Regelsystem angeblich noch angeboten werden, in der Realität aber nicht mehr, bringt dafür über eine Versicherung einen überschaubaren Obulus“, so Münch. Ihm schweben dabei rund 30 Euro pro Monat vor. Die Leistungen, die die Nutzer dafür innerhalb des Krankenhausnetzes zusätzlich erhalten sollen, sind zum Beispiel „die Garantie, innerhalb einer bestimmten Zeit einen Arzt zu sehen, Zweitmeinungen, und freie Arztwahl innerhalb des Netzwerkes.“

„Wir wollen die Masse erreichen, zwischen acht und zehn Prozent der Menschen in Deutschland“, so Münch. Die Zusatzversicherung soll aber nicht Rhön selbst anbieten, sondern eine kooperierende Krankenkasse. „Die gesetzlichen Kassen zeigen großes Interesse“, so Münch.

Kommentar: Unterstützung bei diesem Langzeit-Projekt erhält Eugen Münch von Martin Siebert, der seit Anfang 2013 Vorstandsvorsitzender bei Rhön ist. Die Grundidee: Durch die Schaffung eines flächendeckenden Kliniknetzes will Rhön gesetzlich Versicherten eine private Zusatzversicherung anbieten. Diese würde von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt werden. Dafür könnten Patienten in allen Kliniken des Rhön-Verbundes unter anderem Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden, bevorzugte Behandlung in den eigenen Spezialkliniken und vielen weitere Serviceleistungen im Konzern in Anspruch nehmen. Der Konzern könnte die Patienten an die eigenen Häuser binden und im Wettbewerb mit anderen Konkurrenten einen Vorteil erzielen.