Die größte Übernahme am deutschen Krankenhausmarkt ist vorerst geplatzt. Fresenius seien bis zum Ende der Angebotsfrist nur 84,3 Prozent der Röhn-Klinikum-Aktien angedient worden.
Die Mindestannahmequote von 90 Prozent plus eine Aktie wurde somit nicht erreicht. Der Fresenius-Konkurrent Asklepios Kliniken GmbH hatten sich noch kurz vor Fristablauf eingeschaltet und 5,01 Prozent an Rhön-Klinikum erworben. Laut Fresenius-Vorstandschef Ulf Schneider wurde so die Übernahme blockiert, ohne eine „konstruktive Alternative“ anzubieten. Finanzkreisen zufolge hat das Hamburger Familienunternehmen seine Aktien nicht an Fresenius weiterverkauft.
Fresenius sei derweil weiterhin von den großen Vorteilen eines Zusammenschlusses überzeugt und prüfe weitere Handlungsmöglichkeiten in den kommenden Tagen.
Dass der Eigentümer des Helios-Wettbewerbers Asklepios, Bernard Broermann, sein erworbenes Aktienpaket nicht an Fresenius weiterverkauft, erscheint angesichts der drohenden Marktmacht des andernfalls entstehenden Klinikkonzerns logisch. Denn hätte das Angebot geklappt, wäre mit der Fresenius-Tochter Helios und Rhön-Klinikum der mit Abstand größte deutsche Klinikkonzern entstanden mit deutlicher Finanz- und Marktmacht. Asklepios wäre ins Hintertreffen geraten. Asklepios-Eigner Bernard Broermann hat mit dem Aktienpaket (einem Insider zufolge besitzt Asklepios sogar rund 7 Prozent) ein Faustpfand, wenn es zu weiteren Gesprächen über Zusammenschlüsse in der Branche kommen sollte. Zumindest ist Asklepios mit einem Anteil von 5 Prozent im Besitz einer Sperrminorität für einen Squeeze-out bei Rhön.
Für einige Hedgefonds dürfte die gescheiterte Transaktion eine derbe Niederlage sein. Bekannte Investoren wie John Paulson, der Anfang Juni mit 3,65 Prozent eingestiegen ist, wollten die Aktien nach ihrem Einstieg mit einem kleinen Gewinn an Fresenius weiterreichen. Viele von ihnen hoffen nun auf eine neue Offerte von Fresenius.
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