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Eine Langzeitstudie mit Hilfe von Fragebögen und Messungen von 1987 bis 2007, die nach Überwachung der Sterblichkeitsrate erst 2014 komplett abgeschlossen war, zeigte an damals 25 bis 74-jährigen Männern und Frauen, dass der Lebensstil der Probanden deren Lebenserwartung deutlich beeinflusst hat, nämlich in den meisten Fällen negativ. Vor allem an 30-Jährigen beider Geschlechter konnten Forschende der Untersuchung des Finnish Institute for Health and Welfare die beeinflussenden Faktoren, wie Rauchen, Alkohol, Diabetes, Stress und ungenügende körperliche Aktivität besonders klar erkennen, obwohl auch Ältere fast genauso häufig betroffen waren. Demnach haben alle aufgezählten Risikofaktoren eine verkürzte Lebenserwartung zur Folge. Bei Männern, die 30 Jahre alt waren, war dies besonders deutlich. Danach beeinflusst Rauchen und Diabetes die Lebenserwartung mit einer um 6,6 Jahre bzw. 6,5 Jahre verkürzten Lebensdauer am meisten. Aber auch Stress (2,8 Jahre) und Bewegungsmangel (2,4 Jahre) tragen dazu bei. Bei Frauen gleichen Alters liegen die Werte etwas niedriger. Positiv beeinflussen konnte der Verzehr von gesunder Nahrung die Lebenserwartung, vor allem Obst punktete mit 1,4 Jahre mehr Lebenserwartung, aber auch Gemüse (0,9 Jahre). In früheren Studien wurden oft nur Faktoren wie das Alter, Geschlecht und die Bildung herangezogen. Diese Studienlage zeigt, dass – wenn die oben aufgelisteten Risikofaktoren gleich bleiben – die Bildung eine untergeordnete Rolle spielt. Allerdings treten vorgenannte Risikofaktoren vor allem in den schwächer gestellten sozialen Gruppierungen auf, sodass dort durch schädliche Entscheidungen des Lebensstils die Sterblichkeit erhöht ist. Folglich empfiehlt der Autor der Finnish National FINRISK Study, Tommi Härkänen, Menschen mit geringerem Bildungsstand Unterstützung, damit bessere Lebensstil-Entscheidungen getroffen werden können.

Quelle: www.heilpraxisnet.de