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Die Robert Bosch Stiftung GmbH hat am 18. Juni einen Gesundheitsgipfel abgehalten, auf dem Experten und Bürger Deutschlands zu Wort gekommen sind, um einen Neustart und Reformen im deutschen Gesundheitswesen zu initiieren. Vorschläge hierfür wurden schon seit drei Jahren von der Neustart-Initiative einschließlich Zukunftsagenda erarbeitet.  

Die Schwachstellen des deutschen Gesundheitssystems sind laut Robert Bosch Stiftung nicht erst seit der Corona-Pandemie deutlich, denn es wird vor allem die Prävention und der soziale Gesundheitssektor angeprangert, obgleich sich die Behandlung und Therapie gut weiterentwickelt.  

Das Grundsatzpapier “Neustart! Zukunftsagenda – für Gesundheit, Partizipation und Gemeinwohl“ bemängelt vor allem die Minderentwicklung von Stärken und die Partikularinteressen einzelner. Das deutsche Gesundheitssystem ist zudem zu kleinteilig, unüberschaubar und setzt zu wenig neue Impulse. Stattdessen wird ein solidarisches, zukunftsfähiges und patientenorientiertes Konzept gefordert, das international Vorbildcharakter haben soll und drei Schwerpunkte setzt: 

Oberstes Ziel, um von einem echten Gesundheitssystem sprechen zu können, ist dabei die Weiterentwicklung der Erhaltung und Förderung von Gesundheit. Die reine Bekämpfung von Krankheiten kommt einem „Krankheitssystem“ gleich, deshalb fordern Experten und Patienten einen Paradigmenwechsel.  

Zudem sollte die Stärkung der öffentlichen Gesundheit Priorität haben, die über ein „Nationales Zentrum für Gesundheit“ unterstützt werden könnte, meinen Stiftungs-Experten, die an den tragfähigen Lösungen gearbeitet haben. Sogenannte Primärversorgungszentren könnten danach Aufgaben von kleineren Krankenhäusern übernehmen, die sich nicht mehr rentieren.  

Die Robert Bosch Stiftung engagiert sich im Bereich Gesundheit vor allem für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem, das den Menschen im Fokus hat. Aus diesem Grund sollen auch Versicherte und Patienten mitreden und mitentscheiden. Das Gleiche verlangt die Stiftung aber auch von der Politik, weil jeder Einzelne sich in Selbstverantwortung für das eigene Wohl üben muss. Gesundheitskompetenz und Partizipation sind deshalb Werte für ein zukunftsorientiertes Gesundheitswesen. Über Bürger-Experten-Dialoge sowie Gesundheitskonferenzen- und beiräte mit Bürgern gelangt man zu diesem Ziel.  

Quelle: Presseportal