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Das Startup-Unternehmen Scanacs, ein Software-Entwickler aus Dresden, ist eine technologische Partnerschaft mit der Zur Rose-Tochter eHealth-Tech eingegangen. Gegründet wurde das Unternehmen der 2016 von Geschäftsführer Frank Böhme. Scanacs‘ digitale Kommunikationsplattform macht es möglich, dass Apotheken und Krankenkassen in Zukunft einfacher und effizienter kommunizieren können, erklärt Böhme, weil auf diese Weise der Zuzahlungsstatus von Versicherten bei Einlösung von E-Rezepten in der Apotheke viel schneller, einfacher und sicherer in Echtzeit überprüft werden kann.  

Die Prüfung stellt somit sicher, dass die Versicherten auch wirklich nichts zuzahlen müssen, wenn das System dies anzeigt. Zusätzlich gibt es noch Erstattungshinweise von den angeschlossenen Krankenkassen – bisher sind es Krankenkassen mit insgesamt 27 Millionen Versicherten und 3.000 angeschlossene Apotheken.  

Diese sogenannte Direktabrechnung ist aber zurzeit noch nicht möglich. Wenn das E-Rezept allerdings zum Januar 2022 verpflichtend eingeführt wird, profitieren die angeschlossenen Versicherten von dem schnellen Online-Service für die Zuzahlungsprüfung. Die eHealth GmbH aus Berlin als Tochter des Schweizer Unternehmens Zur Rose hat bislang viel Erfahrung im e-Rezept-Verfahren sammeln können, unter anderem bei dem Rezept-Modellprojekt der Techniker Krankenkasse in Hamburg. Von IBM Deutschland hat das Unternehmen des DocMorris-Mutterkonzerns auch den Auftrag erhalten, die E-Rezept-Infrastruktur der gematik hierzulande aufzubauen.  

Vielen Politikern, beispielsweise von den Grünen, der FDP und den Linken, darunter Sylvia Gabelmann als Arzneimittelexpertin, stößt die Kooperation sauer auf. Sie und andere fürchten Wettbewerbsnachteile für deutsche stationäre Apotheken, weil die technologische Partnerschaft den Versandhandel, auch aus dem Ausland, stärken könnte.  

Scanacs-Geschäftsführer Frank Böhme, der zuvor schon bei einer Krankenkasse, bei einem Pharmakonzern und als Rezeptprüfer tätig war, glaubt aber an das innovative Konzept seiner Firma, auch weil durch die für ihn wertvolle Zusammenarbeit Retaxationen für Apotheken vermieden werden können.  

Quelle: www.deutsche-apotheker.zeitung.de