Seite wählen

Es gibt Ärger mit den Konnektoren in Arztpraxen, da die älteren Modelle der ersten Generation ausgetauscht werden sollen, da 15.000 Stammzertifikate im September 2022 ihre Gültigkeit verlieren. Der Verfall der nächsten Charge stünde dann erst Ende 2023 an.  

Trotzdem sollen Krankenkassen, wenn alle Konnektoren ausgetauscht wären, bis zum Ende der Maßnahme 400 Millionen Euro dafür zahlen, das hat ein Schiedsamt soeben entschieden. Demnach müssten alle Konnektoren, die an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sind, nach und nach ersetzt werden. 2.300 Euro bekäme eine Arztpraxis derzeit für einen überfälligen Konnektor, wenn er ausgetauscht würde. Arztpraxen, die einen der drei Hersteller wie CompugGoup Medical gewählt haben, wären die ersten, die infolge Schiedsspruch 2.300 Euro erhalten würden. Doch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die sich mit den Krankenkassen nicht einig werden konnte, hat den Schiedspreis abgelehnt, weil er vom Marktpreis der neuen Konnektoren aber angeblich nur unwesentlich abschweift. Die neuen Konnektoren sollen ein wenig teurer sein, deshalb überlegen Hersteller wohl schon den Preis abzusenken.  

Die KBV sieht es zudem nicht ein, dass die Verantwortung für den Austausch in der Arztpraxis liegt und die Kostendifferenz von der betroffenen Ärztin oder vom betroffenen Arzt zu tragen ist.  

Die gematik geht zurzeit auch noch davon aus, dass eine Zertifikat-Verlängerung der ersten Modelle möglich ist und überprüft die Sachlage. Allerdings wird sich unter Umständen herausstellen, dass ein Konnektor-Austausch sehr wahrscheinlich ist, erläutern IT-ExpertInnen für die Telematikinfrastruktur.  

Fachleute der gematik halten auch den Austausch der eingesetzten Praxis- und Institutionsausweise (SMC) innerhalb der TI-Konnektoren für möglich. Allerdings haben andere ExpertInnen Bedenken wegen einer möglichen Sicherheitsvorgaben-Verletzung geäußert. Außerdem erklären alle drei Hersteller der Konnektoren, dass dies technisch nicht möglich ist. Die betroffene gerätespezifische „Security Module Card-Konnektor“, kurz gSMC-K, ist fest im Konnektor verbaut und dient dazu, den Konnektor innerhalb der TI eindeutig zu identifizieren.  

Quelle: e-health-com.de