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Einer neurologischen Langzeitstudie zufolge sieht es wohl so aus, dass Schlafstörungen ein frühes Kennzeichen für eine Alzheimer-Erkrankung sein könnten. Auch bei Demenz könnten die Ursachen in Schlafstörungen zu suchen sein. Die Probanden dieser Studie, auch wenn sie noch keine kognitiven Ausfälle hatten, zeigten erhöhte Biomarker des Morbus Alzheimer, wenn sie unter Schlafstörungen litten. Auch andere Studien zuvor legten schon den Verdacht nahe, dass Morbus Alzheimer und Schlafstörungen in enger Verbindung stehen. Es gibt einige biologisch-chemische Prozesse im Gehirn, die diese Vermutung noch stützen. Dazu gehört auch ein nächtlicher „Selbstreinigungsprozess im Gehirn“, der gestört ist, wenn Menschen Schlafstörungen haben. Experten einer amerikanischen Studie untersuchten Senioren, die genetisch bedingt ein größeres Risiko haben, an Morbus Alzheimer zu erkranken. Nach Liquorpunktionen stellte sich heraus, dass bei Ihnen der Biomarker Beta-Amyloid 42 im Vergleich zu anderen Beta-Amyloiden eine verminderte Konzentration aufwies; auch Patienten mit Schlafstörungen hatten verminderte Konzentrationen dieser Biomarker und eine erhöhte Konzentration des Proteins „t-tau“. Die Forschung all dieser Zusammenhänge wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Es ist auch noch nicht klar, ob eine Beseitigung der Schlafstörungen zur Prävention von Morbus Alzheimer beitragen kann.

Quelle: Ärzteblatt