Bei einem akuten Schlaganfall ist schnelles Handeln geboten. Der Goldstandard ist die Lysetherapie. Dabei wird medikamentös das Blutgerinnsel aufgelöst, welches ein Gefäß verstopft. Alternativ kann mechanische Thrombektomie mit einem Gefäßkatheter eingesetzt werden. Dabei wird das Gerinnsel minimal-invasiv buchstäblich eingefangen und entfernt. Diese Methode ist nicht unumstritten, obwohl Studien bereits Hinweise darauf gaben, dass die Thrombektomie besonders bei schweren Schlaganfällen dauerhafte Behinderungen oder Sterbefälle vermeiden können. Eine neue Untersuchung kommt nun zu dem Ergebnis, dass auch das Gesundheitssystem von der Methode profitieren kann.
Die Studie „Developing an Interventional Stroke Service: Improving Clinical Outcomes and Reducing Cost and Delivering Great Cost Savings Benefits to Health Economy“ zeigte, dass eine Thrombektomie den Klinikaufenthalt nach einem Schlaganfall von 90 auf 14 Tage reduzieren kann. Darüber hinaus wurden 90 Prozent der Patienten nach Hause entlassen, anstatt in ein Pflegeheim. Anhand dieser Daten schlussfolgern die Studienautoren, dass pro Jahr 3,2 Mio. Britische Pfund durch den Einsatz von Thrombektomie eingespart werden könnten. Autor Dr. Sanjeev Nayak erklärt: „Es ist ziemlich beeindruckend, dass diese Behandlungsmethode einen solch spürbaren Effekt hat, sowohl aus medizinischer als auch aus ökonomischer Perspektive. Nicht nur wird die Patientensterblichkeit und Aufenthaltsdauer deutlich reduziert, wenn große Gerinnsel mit mechanischer Thrombektomie entfernt werden, wir sparen dadurch auch Geld. Diese Prozedur hat Vorteile sowohl für Patienten als auch für das Gesundheitssystem im Ganzen.“ Obgleich die Studie in einem britischen Krankenhaus durchgeführt wurde, seien die Ergebnisse nach Angabe der Studienautoren auch auf andere westliche Länder mit vergleichbaren Gesundheitssystemen übertragbar.
[ilink url=“http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-07/sons-sst072315.php“] Link zur Quelle (EurekAlert)[/ilink]