Seite wählen

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt sieht die Schließungen von einzelnen Apotheken mit Sorge. Die Apothekenzahl in der ersten Jahreshälfte 2017 mit 19.880 Apotheken hat den niedrigsten Stand seit 1988 erreicht. 226 Apotheken wurden bundesweit 2016 geschlossen; 349 Schließungen standen 123 Neueröffnungen gegenüber. Nur noch 24 Betriebsstätten versorgen 100.000 Einwohner, 2008 waren es noch 26,3 pro 100.000 Einwohner. Damit der Trend gestoppt wird und eine flächendeckende Versorgung in Zukunft nicht gefährdet ist, fordert Schmidt nach der Bundestagswahl ein Gesetz, welches eine einheitliche Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wiederherstellt. Hintergrund der Diskussion um den Preiswettbewerb bei verschreibungspflichtigen Medikamenten ist die Entscheidung des EuGH im Oktober 2016, der den ausländischen Versandhändlern gestattete, sich nicht an die Preisbindung halten zu müssen und Rabatte gewähren zu können. Immer mehr Einzelapotheken werden durch Filialisierung stabilisiert, das ist ein Abwärtstrend der laut des ABDA-Präsidenten besonders schmerzt, weil selbstständige Apotheker wirtschaftlich und pharmazeutisch keine Perspektive mehr sehen.

Quelle: Apotheke Adhoc