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Eine Studie, die mit finanzieller Unterstützung aus dem Gerda-Müller-Weber-Fonds der Deutschen Herzstiftung (DHS) finanziert wurde, belegt, dass der sogenannte 1-Stunden-Troponin DiagnoseAlgorithmus-Test innerhalb einer Stunde Klarheit brachte, ob Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt wirklich erkrankt sind. Für die Studie testeten Wissenschaftler am Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen 1500 Hochrisikopatienten mit Durchschnittsalter 72 Jahre. Der Test ist allerdings auch in allgemeinen Notaufnahmen einsetzbar. Das Problem ist nur, dass in Notaufnahmen nicht viele Menschen eingeliefert werden, die einen Myokardinfarkt haben. Bei den Hochrisikopatienten konnte man letztlich mit Hilfe des Tests bei den meisten Patienten einen Herzinfarkt ausschliessen. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) hat in ihren Leitlinien sogar die Empfehlung, bei Verdacht auf einen Herzinfarkt den 1-Stunden-Troponin-Test anzuwenden, weil damit eine bestehende Erkrankung schneller und sicherer erkannt und gehandelt werden kann, damit die Aussichten auf Heilung besser sind. Das Troponin ist ein sehr spezifischer kardialer Biomarker, das von den Herzmuskelzellen freigesetzt wird und ein Indikator für einen Myokardinfarkt sein kann. Aber auch in Stresssituationen wie beispielweise bei einem Marathonlauf kann die Herzmuskelzelle Troponin freisetzen, ohne dass der Patient Herzinfarkt gefährdet ist. Ansonsten liefert der Algorithmus bei Tests im Herzzentrum schnelle und sichere Ergebnisse. Allerdings gilt es zu klären, ob Troponin-Grenzwerte einen Aufschluss über die Art des Myocardinfarkts (Typ 1 oder 2) zulassen, denn beide klassischen Herzinfarkttypen bedürfen schnell anderer Therapieformen.  

Quelle: Ärztezeitung