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Kinderärzte, Pädiatrie-Fachgesellschaften- und Patientenverbände, darunter auch die Deutsche Kinderkrebsstiftung, der Bundesverband Cystische Fibrose, das Kindernetzwerk sowie die Deutsche Herzstiftung, kritisieren den gesellschaftlichen Umgang mit chronisch kranken Kindern und Jugendlichen und die fehlende Unterstützung in der Corona-Pandemie.  

Isolation dieser besonders vulnerablen Gruppe führt demnach zu einer nicht altersadäquaten Entwicklung mit Störung der psychosozialen und sozialrechtlichen Aspekte, die auch zu wenig Berücksichtigung finden würden, erklärt der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), Hans-Iko Huppertz unter anderen Experten in der Kinderheilkunde. Die Kinder würden nur so gut durch die Pandemie kommen, weil ihre Eltern und Betreuer sie ausreichend vor dem SARS-CoV-2-Virus schützen würden. Die Angst vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen ist bei Betroffenen und ihren Familien besonders groß. 

Deshalb wird auch die Corona-Impfstoffverordnung bemängelt, die den gesellschaftlichen Ausschluss von Nicht-Geimpften, zu denen Kinder unter 16 Jahren gehören, weil es (noch) keinen Impfstoff für sie gibt, fördert. Eine Impfstoff-Zulassung für alle Kinder unter 16 Jahren ist noch in Arbeit und sollte laut den Fachleuten dringend und schnell vorangetrieben werden. Aber auch die Impfung der Eltern von chronisch kranken Kindern nebst Begleitpersonen müsste zum Schutz aller gesundheitlich gefährdeten Kinder Priorität haben, fordern die Verbände. Dazu gehört eine Anpassung der aktuellen Corona-Impfverordnung an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).  

Eltern und betreuende Personen wünschen sich zudem weitere unterstützende Maßnahmen, die über die Homeoffice-Förderungsmaßnahmen und Wege zur Erweiterung der Kinderkrankengeldtage hinaus gehen.  

Quelle: aerzteblatt.de