Im Jahr 2019 soll in der Schweiz eine Liberalisierung der Medikamentenabgabe eingeführt werden, das heißt, dass Apotheker mehr Medikamente rezeptfrei abgeben dürfen und andere Arzneimittel nicht mehr apothekenpflichtig sind. Deshalb versucht der Lebensmittelkonzern Migros bei der Umverteilung der Medikamente, die in der Schweiz in Listen eingeteilt sind, etwas von der neu eingeteilten Produktpalette abzubekommen. Migros denkt dabei an Einreibemittel gegen Rheumaschmerzen, Magen-Darm-Mittel gegen Sodbrennen, Vitaminprodukte, pflanzliche Abführmittel und ähnliches. Doch Experten warnen, weil einige Produkte, die vermeintlich als unproblematisch angesehen werden, unerwünschte Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen haben könnten, so wie Johanniskraut-Präparate, die die Wirkung der Pille herabsetzen können. Diese Präparate und auch andere wie zum Beispiel Vitaminpräparate benötigen die Fachberatung eines Apothekers oder eines Drogisten. Die Supermarktkette Migros sieht jedoch Deutschland als Vorbild. Grenznah wohnende Schweizer kaufen hier Produkte ein, die es dort nur zu relativ hohen Preisen in Apotheken und Drogerien gibt. Die Umverteilung der Medikamente soll schweizweit aber nicht zu amerikanischen Verhältnissen führen, deshalb prüft die Heilmittelbehörde Swissmedic zur Zeit, welche Medikamente in Apotheken und Drogerien und welche in Supermärkten verkauft werden dürfen.
Quelle: Apotheke Adhoc