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Zur Reduzierung der Gesundheitskosten in der Schweiz erhalten Versicherte ab Januar 2018 über die Berner Krankenversicherung KPT einen Prämienrabatt von bis zu 20 Prozent, wenn sie sich bereit erklären, ihre verordneten Arzneimittel über ihren behandelnden Arzt oder aber in den Apotheken (vor Ort und Versand) der Zur Rose-Gruppe zu beziehen. Hintergrund dieses Modells zur Steuerung der Leistungsinanspruchnahme ist die Zusammenarbeit des Schweizer Gesundheitsdienstleisters und Apothekenbetreibers Zur Rose, seit 2013 der Mutterkonzern der niederländischen Versandapotheke DocMorris, mit der Berner Krankenversicherung. Zur Rose wird damit zum Vorreiter gemanagter Versorgungsmodelle in der Schweiz; der Mutterkonzern soll so die Gesundheitskosten senken – rezeptpflichtige Medikamente werden etwa 12 Prozent günstiger angeboten – auch werden Originalpräparate bei Abgabe durch Generika ausgetauscht; die Versicherten haben sich dazu bei Inanspruchnahme des Prämientarifs „KPTwin.easy“ des Berner Krankenversicherers verpflichtet. Auch behandelnde Ärzte haben in der Schweiz ein Dispensierrecht, was dem Führen einer Apotheke gleichkommt, das heißt der Gesetzgeber erlaubt ihnen apotheken- und verschreibungspflichtige Arzneimittel herzustellen, zu mischen, zu lagern und zu verkaufen. Das niederländische Tochterunternehmen DocMorris plant derartige Versorgungs- und Geschäftsmodelle allem Anschein nach aber nicht für Deutschland.

Quelle: Ärztezeitung