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In der Schweiz hat die telemedizinische Behandlung eine etwa 20 Jahre alte Tradition mit einer guten Kundenzufriedenheit. Jetzt will der Schweizer Telemedizin-Anbieter Medi24, ein Pionier und Tochterunternehmen der Allianz Global Assistance mit fast fünf Millionen Konsultationen in den zurückliegenden Jahren, den deutschen Telemedizin-Markt erobern. Dafür setzt Medi24 auf die Kooperation mit gesetzlichen und privaten Krankenversicherern in Deutschland, die die Kosten für die telemedizinische Leistungen, zunächst erst einmal für Telefonie, später dann für Chat und Video, übernehmen sollen. Das Schweizer Unternehmen stellt dabei klar, dass der Marktstart nicht, wie zunächst auf der Internetseite zu lesen war, kostenlos ist. Diese Darstellung ist nach Auskunft durch eine Unternehmenssprecherin „missverständlich“ gewesen und wurde korrigiert. Kostenlose Behandlungen sind in Deutschland nicht erlaubt, ausgenommen sind Verwandte, Kollegen und mittellose Patienten. Die Berufsordnung sieht vor, dass die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) angemessene Honorarforderungen nicht unterschreitet. Die telemedizinische Sofort-Beratung von Medi24 ist rund um die Uhr zu erreichen, so die jetzige Aussage auf der Internetseite. Die Hotline ist mit medizinischen Fachexperten besetzt, die mindestens zehn Jahre Berufserfahrung haben und zudem eine zweijährige telemedizinische Ausbildung absolviert haben müssen und gesundheitliche Probleme des Anrufers schnell erfassen können. Sie geben dann die nötige Handlungsempfehlung, von der Selbsthilfe bis zum Aufsuchen einer Ambulanz. Es kann auch sein, dass ein Arztgespräch notwendig wird, dann wird dieser hinzugezogen und unterstützt die medizinischen Experten. Medi24 beschäftigt zur Zeit 80 Fachkräfte und 30 Fachärzte aus 13 Fachrichtungen, die auch die Software entwickelt haben, durch die die medizinischen Fachkräfte Unterstützung und Anleitung erhalten. In der Schweiz kennt man keinen einzigen Haftungsfall nach telemedizinischen Konsultationen. Eine Kundenzufriedenheit von 93 Prozent rundet dieses Bild ab. 

Quelle: Ärztezeitung