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Im neuesten Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) können Unverträglichkeitsreaktionen auf Covid-19-Vakzine nachgelesen werden, die zwar im zeitlichen Zusammenhang zu einer Impfung aufgetreten sind, nicht aber unbedingt einen kausalen Zusammenhang abbilden.  

Die PEI-Sicherheitsprüfungen, die auf Grundlage von Daten seit dem 27. Dezember 2020 bis einschließlich Ende August dieses Jahres beruhen, wurden nur für in Deutschland zugelassene Impfstoffe auf mRNA-Basis und für Vektorimpfstoffe durchgeführt, nachdem Impfkomplikationen und Nebenwirkungen von Ärzten, Betroffenen, und anderen Behörden, wie der Arzneimittelkommission von Apothekern und Ärzten, an das Gesundheitsamt oder direkt pseudonymisiert an das PEI gemeldet wurden.  

64 Prozent vollständig Geimpfte gab es demnach am 31. August 2021, was 43,45 Millionen der Einwohner Deutschlands entspricht. 67 Prozent hatten bis dahin erst eine Impfdosis erhalten. Unter den Nicht-Geimpften befinden sich immer noch  viele Skeptiker, die eine Immunisierung in den meisten Fällen auch bis heute ablehnen.  

Eine sogenannte Nebenwirkungsdatenbank des PEI zeigt, dass bis dato 156.360 Fälle mit Unverträglichkeitsreaktionen wie Müdigkeit auf Platz eins, Kopfschmerzen und Schmerzen an der Einstichstelle gemeldet wurden; darüber hinaus andere Grippe-ähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen beispielsweise. Auf 1.000 Impfdosen kommen so 1,5 Verdachtsfälle; nur 9,7 Prozent sind schwerwiegend, das heißt, erfordern einen Klinikaufenthalt oder sind aus Expertensicht medizinisch bedeutsam.  

Der Vektorimpfstoff von AstraZeneca hat am meisten gemeldete Verdachtsfälle mit 3,3 auf 1.000 Impflinge. Wegen schwerwiegender Nebenwirkungen, die bei diesem Impfstoff am häufigsten auftraten, sollen nur noch Personen über 60 Jahre damit geimpft werden. Für Jugendliche über 12 Jahre wird mittlerweile ein Impfstoff aus dem mRNA-Segment, wie Corminaty von Biontech/Pfizer, von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen. Vektorimpfstoffe sind bei so jungen Menschen nicht zugelassen, trotzdem wurden 25 Verdachtsfälle hier gemeldet.  

Die meisten Nebenwirkungen sind harmlos, in 15.122 Fällen wurden allerdings schwere Nebenwirkungen in unterschiedlichen Abständen zur Impfung gemeldet. 1.450 Fälle endeten dabei tödlich. Unter den schweren Impfkomplikationen waren auch einige Fälle von Thrombosen in Verbindung mit einer Thrombozytopenie (TTS), zu denen die vielbeschriebene Sinusvenenthrombose gehört. Diese Impfreaktion, auch mit tödlichem Ausgang, war nach der Impfung mit AstraZeneca bisher mit 174 Fällen am häufigsten gemeldet, aber auch Corminaty mit 24 Fällen, Johnson & Johnson-Impfstoff mit 13 und Moderna mit nur drei gemeldeten Patienten. 

Zudem können mRNA-Vakzine vor allem bei jungen Männern nach der zweiten Impfdosis Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen auslösen, was bereits eventuell in 792 Verdachtsmeldungen der Fall war. Bei Frauen wurden hingegen Zyklusstörungen gemeldet; dies war in 310 Einzelfallmeldungen ohne einen kausalen Zusammenhang zum Impfstoff trotzdem eine meldepflichtige Beobachtung, um für die Datensammlung des PEI quellenunabhängig zur Verfügung zu stehen.  

Quelle: www.stern.de