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Es könnte sein, dass der Genuss von Koffein in Form von Kaffee bei Frauen mit Diabetes eine lebensverlängernde Wirkung hat. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kommt eine Analyse der „National Health and Nutrition Examination Study“, die im September auf dem EASD Annual Meeting-Kongress der European Study Association for the Study of Diabetes in Lissabon vorgestellt wurde. An dieser Studie nahmen 3052 Frauen und Männer mit Diabetes teil, die je nach der Höhe ihres Kaffee-Konsums in vier Gruppen eingeteilt wurden. Die Probanden konsumierten keinen Kaffee, Kaffee in Dosen kleiner 100 mg pro Tag, Dosen zwischen 100 bis 200 mg und mehr als 200 mg pro Tag. Nach 120 Monaten, also 10 Jahren, wurden die Todesfälle, die in dieser Zeit auftraten, mit dem Koffein-Konsum in Beziehung gesetzt. Es zeigte sich, dass Männer keinen Vorteil vom Koffein-Konsum hatten, doch Frauen, die täglich mehr als eine Tasse Kaffee (100 mg Koffein) zu sich nahmen, hatten ein um 51 Prozent geringeres Sterberisiko. Frauen, die 2 Tassen tranken, bei denen reduzierte sich das Sterberisiko sogar um 66 Prozent. Die Wissenschaftler rätseln noch, warum die Analyse zu diesem Ergebnis führte, denn bei Tee oder anderen koffeinhaltigen Getränken erhält man derartige Ergebnisse nicht. Ist es etwa auf die andersartige hormonelle oder neurohumorale Regulation bei Frauen zurückzuführen oder ist die Quelle des Koffeins, also der Kaffee, entscheidend für den beobachteten Zusammenhang zwischen der lebensverlängernden Wirkung und dem Koffein-Konsum? Das gilt es noch wissenschaftlich zu klären.

Quelle: Ärztezeitung