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Medizintechnik aus Deutschland ist derzeit von höchsten Standards geprägt und bietet größtmöglichen Anwenderkomfort. Diese Qualität hat jedoch auch ihren Preis. Eingebettete Software, Anschaffungskosten, Betriebs- und Wartungskosten sowie Upgrades sind teuer. Angesichts des generell bestehenden Kostendrucks im Gesundheitswesen sind Ärzte und Kliniken auf innovative Finanzierungsmodelle angewiesen.

Die Einheit von Financial Services von Siemens (SFS) hat dies zum Anlass genommen, eine Umfrage unter den weltweit 40 größten Medizingeräteherstellern danach durchzuführen, welche Finanzprodukte sie zum Absatz der Geräte anbieten. 70 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen, dass die Nachfragen nach Anlagenfinanzierungen in den letzten zwei Jahren generell gestiegen sind. Der Anteil alternativer Finanzierungsmodelle steigt jährlich um etwa 7 Prozent. Ein Großteil der befragten Hersteller gibt an, dass etwa 57 Prozent ihrer Kunden individuelle Finanzierungslösungen nachfragen. Betriebswirtschaftlich macht es vielfach Sinn, Gesamtbetriebskosten neuer Anlagen und Geräte stärker in die Investition einzurechnen.

Kai-Otto Landwehr, Leiter des CommercialFinance-Geschäftes von SFS Deutschland warnt davor, dass sich knappe Budgets negativ auf eine optimale medizinische Versorgung der Bürger auswirken, die langfristig nur durch Investitionen in moderne Technologien gewährleistet werden kann. Individuellen Finanzierungslösungen sind daher gefragt. Eines dieser Modelle ist zum Beispiel Pay-Per-Use. Dabei zahlen Ärzte und Kliniken jede Nutzung einzeln. Das Gerät wird somit nicht gekauft, sondern vom Hersteller den Krankenhäusern zur Verfügung gestellt.Dies ermöglicht eine übersichtliche Kalkulation und eine effiziente Verwaltung.

Kommentar: Erst gerade hat die Qualität der deutschen Medizintechnik weltweit in der Presse für Aufsehen gesorgt. Sie gilt als Exportfavorit für den asiatischen Raum und dort vor allem auch China. Kaum auszudenken, wenn ein derartiges Innovationspotenzial wegen ungesicherter Finanzierung ausgebremst wird. Das Pay-Per-Use-Modell wirkt auf den ersten Blick als unbürokratische Lösung wirft jedoch die Frage auf, wie rentabel der Absatz der Geräte für die Hersteller ist. Möglicherweise wird sich noch ein Markt für Kapitalanleger erschließen.

[ilink url=“http://www.deutsche-gesundheits-nachrichten.de/2014/08/12/teure-medizintechnik-verlangt-nach-alternativer-finanzierung/“] Link zur Quelle (deutsche-gesundheits-nachrichten)[/ilink]