Seite wählen

Aus Finanzkreisen ist nun bekannt geworden, dass Siemens möglicherweise doch ganz konkret vor dem Verkauf seiner Hörgeräte-Sparte steht, deren Wert Analysten zufolge bei etwa zwei Mrd. Euro liegen soll. Vertraute Personen bestätigen aktuelle Verhandlungen von Siemens mit Finanzinvestoren, aber auch mit dem schwedischen Hörgeräte-Hersteller GN Resound. Immerhin sind die Verhandlungen schon so konkret, dass bereits im November 2014 eine Entscheidung fallen könnte. Meldungen zufolge gilt der schwedische Investor EQT, eine Private-Equitiy-Gesellschaft, derzeit als Favorit für Siemens. Siemens distanziert sich aber zurzeit noch von Eklusivverhandlungen und scheint noch bereit zu sein, auch Angebote von anderen Bietern entgegen zu nehmen. Insbesondere sein auch der Finanzinvestor Permira an Siemens interessiert.

Der Verkauf der Hörgeräte-Sparte war im Jahr 2010 schon einmal Thema bei Siemens, ist damals jedoch wegen zu unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert. Zuletzt hatte Siemens-Chef Joe Kaeser beabsichtigt, die Siemens Audiologische Technik (SAT) abzutrennen und an die Börse zu bringen. Wegen Konjunktursorgen und schwacher Börsendebüts muss der Siemens-Chef jedoch fürchten, die Konzerntochter SAT dort nur unter Preis verkaufen zu können. Der Umsatz von SAT wird von Experten auf gut 700 Mio. Euro jährlich geschätzt, der operative Gewinn (Ebit) auf mehr als 130 Mi0. Euro. Siemens hatte nur erklärt, die Marge von SAT liege über der des gesamten Medizintechnik-Bereichs von 15 Prozent, genauere Zahlen nannte der Konzern aber nicht.

Kommentar: Erst gerade hatte Siemens seine neue Produktinnovation auf dem Hörgerätemarkt vorgestellt. Mit dem Hörgerät der Marke „Ace“ gelang die Innovation eines per Smartphone steuerbaren Hörgerätes. Schon möglich, dass die Kaufinteressenten gerade auch deshalb aktuelle Angebote liefern. Firmenchef Joe Kaeser ist in seiner Funktion äußerst aktiv: Neben der Aspaltung verschiedener Unternehmenszweige, so ja zuletzt auch der Bereich der Krankenhaus-IT, wickelte Kaeser als Zugewinn des Konzerns die Übernahme von Alstom, dem französischen Rivalen aus der Industrie ab, bei der sich Siemens sogar gegen den US-Rivalen General Electric (GE) durchsetzte. Neben den geschäftlichen Aktivitäten setzt Kaeser sich auch nachhaltig für einen Vorstandsumbau ein. Dadurch will er die internen Prozesse entbürokratisieren und übersichtlichere Strukturen schaffen.

[ilink url=“http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/schwedischer-investor-gilt-als-favorit-siemens-will-hoergeraetesparte-wohl-doch-verkaufen/10870988.html“] Link zur Quelle (handelsblatt)[/ilink]