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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zeigte sich auf der virtuellen Konferenz des Digitalverbandes Bitkom zufrieden mit dem Fortschritt in der Digitalisierung, der seiner Meinung nach seit zwei Jahren entscheidend vorangekommen ist, obwohl das deutsche Gesundheitssystem einem McKinsey-Bericht zufolge noch am Anfang steht. Er kann die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) kaum erwarten, denn diese würde nach Aussage Spahns „den Unterschied“ machen. Aber auch andere Digitalisierungsmaßnahmen – technische und regulatorische – kommen gut voran. Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung noch beschleunigt, wovon letztendlich die pharmazeutische Forschung bei der Suche nach einem geeigneten Impfstoff profitiert, aber auch andere Errungenschaften im Digitalisierungsprozess, mit denen er den Ausbau der Videosprechstunden und andere telemedizinische Versorgungsbereiche meint. Aber auch der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD), der Einrichtungen der Gesundheitsverwaltung auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene umfasst, zählt Spahn dazu. Das deutsche Gesundheitssystem befinde sich auf der „digitalen Überholspur“, was angesichts des bestehenden Nachholbedarfes auch dringend notwendig ist. Es gilt zudem Abhängigkeiten von anderen Konzernen, die an Daten interessiert sind, zu vermeiden, erklärte Spahn auf der virtuellen Sitzung. Deshalb müssten Datenschutz- und Datensicherheitsvorgaben in der Europäischen Union unbedingt einheitlich umgesetzt werden. Umsetzungen dieser Art sind bereits seit dem 1. Juli 2020 zu erkennen, so der Minister. Sie müssten auch im neuen Jahr fortgesetzt werden, wenn turnusmäßig der Vorsitz (Deutschland ist zum 13. Mal an der Reihe) im Rat der Europäischen Union, die sogenannte EU-Ratspräsidentschaft, wechselt, um Wettbewerbsnachteile für die Gesundheitswirtschaft, auch zukünftig, zu vermeiden. 

Quelle: Ärzteblatt