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Nach und nach soll wieder Normalität in den deutschen Klinikalltag kommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jedenfalls hat soeben seine Kollegen in den Bundesländern angewiesen, dass ab Mai nur noch 25 Prozent der seit Mitte März freigehaltenen Intensivbetten für Covid-19-Patienten blockiert werden müssen, denn ursprünglich galt es 50 Prozent der Kapazitäten der Intensivbetten für Corona-Notfälle, teilweise mit künstlicher Beatmung, freizuhalten. Von der Regelung hat der Minister allerdings jetzt Abstand genommen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) nach Informationen aus dem BMG berichtet, weil Teile der Krankenhauskapazitäten für planbare Operationen, die verschoben werden mussten, bereit stehen müssen, wie etwa auch für dringende Tumoroperationen und Hüftoperationen, unter deren Verschiebung mit ungewissem Ausgang die Patienten gesundheitlich und seelisch gelitten haben. Spahn weist allerdings darauf hin, dass Kliniken und Krankenhäuser nun ein unter Umständen schwieriger Balance-Akt droht, bei dem die Notfall-Versorgung der Versorgung der Corona-Infizierten gegenübersteht, denn zur Zeit kommen auch Patienten selbst bei Notfällen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen aus Furcht vor dem Virus zu spät in die Kliniken. In einem ersten Schritt sollen jetzt auch 70 Prozent der OP-Betten für planbare Operationen geöffnet werden, damit der Wiedereinstieg in die Regelversorgung von früher gelingt. Dem Bericht des RND zufolge soll dann alle zwei Wochen je nach Abhängigkeit des infektiösen Geschehens geschaut werden, ob weitere OP-Kapazitäten für aufgeschobene Eingriffe zur Verfügung gestellt werden können, nachdem der Minister Mitte März im Kampf gegen die Corona-Pandemie zur Aussetzung von planbaren Operationen aufgerufen hatte. 

Quelle: www.faz.net