Während in Deutschland ausgiebig vor dem schrumpfenden Gesundheitsfonds und den damit drohenden Konsequenzen gewarnt wird, hat auch Spanien mit leeren Kassen im Gesundheitssystem durch fortwährende Kürzungen zu kämpfen. Pläne der Regierung gingen dahin, Kliniken zu privatisieren und Budgets zu kürzen. Klinikärzte und -mitarbeiter reagierten darauf mit heftigen Protesten.
In diesem Sommer ist es bereits zur Schließung von ganzen Etagen, Operationssälen und Abteilungen in Dutzenden von spanischen Kliniken gekommen. Das spanische Gesundheitsministerium rechtfertigte diese Entscheidung mit der geringeren Nachfrage im Sommer und in der Ferienzeit. Im Urlaub befindliche Ärzte werden nicht durch Urlaubsvertretungen ersetzt. Die Engpässe sind durch diese Entscheidung quasi künstlich erzeugt.
Die Auswirkungen für Patienten stellen sich zum Beispiel so dar, dass auf den Stationen nicht genügend Betten für eine stationäre Versorgung verfügbar sind und Patienten mehrere Nächte etwa in der Notaufnahme verbringen müssen. Dies ist oft mit desolaten Bedingungen der Unterbringung verbunden, wie etwa fensterlose Räume oder dass allen Patienten nur eine Toilette zur Verfügung steht, so das Fallbeispiel aus dem Madrider Hospital La Paz.
Das Gesundheitsministerium hat dafür Kritik von Spaniens Ärztevereinigungen und Gewerkschaften geerntet. Salvador Galán von der spanischen Ärztegewerkschaft CESM wendet ein, dass Wartelisten für Facharztbehandlungen und OPs mittlerweile so lang sind, dass sie weit in die Ferienzeit reichen. Außerdem sinke die Nachfrage nicht überall. Vor allem in den Küstengebieten sowie auf den Kanarischen Inseln und den Balearen steigen im Sommer die Patientenzahlen durch die vielen Touristen, so Galán.
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