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Anlässlich der Messe Rehacare in Düsseldorf haben der Branchenverband Spectaris und die Unternehmensberatung kon.med die Studie „Bedarf medizinischer Hilfsmittel 2050 – eine Prognose“ herausgegeben. Darin wird der Versorgungsbedarf im Hilfsmittelmarkt auf Basis der registrierten Schwerbehinderungen in Deutschland für das Jahr 2050 prognostiziert.

Die Studie zeigt unter anderem, dass bis zum Jahr 2050 der Versorgungsbedarf des „immobilen Patienten“ um 3,6 Millionen Menschen und damit um 16 Prozent steigen wird. Der stärkste relative Zuwachs zeichnet sich bei den „bettlägerigen Patienten“ ab (+ 78 %).

Die Studie bildet sieben Versorgungsprofile, untersucht deren Entwicklung in den letzten Jahren und entwirft anhand der Entwicklung verschiedener Krankheitsbilder eine Prognose bis zum Jahr 2050. Als Versorgungsprofile wurden „bettlägeriger Patient“, „immobiler Patient“, „sehbehinderter Patient“, „schwerhöriger Patient“, Beatmungspatient“, „Dialysepatient“ und „Schmerzpatient“ ausgewählt und diesen die entsprechenden Hilfsmittel zugeordnet.

Die Zunahme an Versorgungsfällen wird die Kostendebatte in der Hilfsmittelversorgung weiter verschärfen. „Höhere Fallzahlen müssen zwingend mit einem wachsenden Hilfsmittelbudget einhergehen“, fordert Jan Wolter, Leiter des Fachverbands Medizintechnik im Industrieverband Spectaris.

Kommentar: Wie sich letztlich die konkrete Marktnachfrage nach Hilfsmitteln bei der Industrie niederschlägt, ist jedoch kein alleiniges Ergebnis des absoluten Bedarfs der Nachfrager (Patienten). Die systemrelevanten Player im deutschen Gesundheitswesen wie bspw. der Fachhandel und die Gesetzlichen Krankenkassen haben einen erheblichen Einlfuss auf die bei der Indsutrie ankommenden Wachstumsimpulse.

So können beispielsweise die Kassen über eine Politik der längeren Nutzungsdauern für langlebige Hilfsmittel (bswp. Pflegebetten, Beatmungsgeräte) massiv einer einer Verlängerung des Produktlebenszyklus mitwirken. Dessen Länge ist maßgeblich für die Einsatzhäufigkeit mit der ein Hilfsmittel im Rahmen des Wiedereinsatz zur Sättigung des Marktpotenzials beiträgt.

[ilink url=“http://www.spectaris.de/verband/presse/artikel/seite/spectaris-fordert-hoehere-hilfsmittelbudgets.html“] Link zur Quelle (Spectaris) [/ilink]