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Der zunehmende Wettbewerbsdruck im Apothekenmarkt zwingt viele Inhaber:innen zu strategischer Neuausrichtung. Laut aktuellem Apothekenkonjunkturindex (APOkix) setzen bereits 43 % der Apotheken auf Spezialisierung, um sich gezielt vom Wettbewerb abzuheben – weitere 12 % planen entsprechende Maßnahmen. Vor allem in Regionen mit hoher Apothekendichte ist der Trend deutlich: 50 % der Apotheken in stark umkämpften Lagen verfolgen eine Spezialisierungsstrategie, verglichen mit 36 % in weniger kompetitiven Regionen. Besonders gefragt sind Beratungsschwerpunkte jenseits der klassischen Arzneimittelversorgung – etwa in den Bereichen Naturheilkunde, Impfberatung, Ernährung, Hautgesundheit oder Hilfsmittelversorgung. Erfolgsentscheidend sind laut Umfrage kundenorientierte Services (z. B. einfache Abläufe, Vorbestellmöglichkeiten, Lieferdienste) und eine vertiefte Beratungskompetenz. Dagegen gelten klassische Wettbewerbsinstrumente wie Sonderangebote (61 % wenig erfolgversprechend) oder verlängerte Öffnungszeiten (82 %) zunehmend als ineffektiv. Trotz aller Differenzierung bleibt die heilberufliche Ausrichtung für die große Mehrheit zentral: 96 % der Befragten betonen, dass Spezialisierung nicht zu Lasten pharmazeutischer Kernaufgaben gehen darf. Ebenso klar ist der Bedarf an Mitarbeiterschulungen, um das nötige Fachwissen für spezialisierte Angebote sicherzustellen. Die wirtschaftliche Stimmung bleibt dabei stabil: Die aktuellen Konjunkturindizes im Juni zeigen mit 75,2 Punkten bei der Lageeinschätzung und einem leichten Anstieg bei den Geschäftserwartungen (68,4 Punkte) einen vorsichtig positiven Ausblick.

Quelle: IFH Köln