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Unternehmer, Ärzte, Vertreter aus Wissenschaft und Politik und andere Akteure der Forschung sind auf einem Workshop in Filderstadt zusammengekommen, den der Verein Community Supply Chain (CSC) initiiert hat, damit für Wissenschaft, Forschung und Medizin in Zukunft eine stärkere interdisziplinäre Vernetzung möglich ist. Der Verein, der hauptsächlich aus Ärzten und Automobilzulieferern besteht, die in engem Austausch miteinander stehen, beschäftigt sich mit medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen, die von Entwicklern der Industrie besser umgesetzt werden können. Ein Beispiel sind Rückenschmerzen, die entstehen, wenn Menschen zu lange in Autos oder auf Bürostühlen sitzen. 25 bis 30 Prozent aller Menschen bräuchten individuellere Lösungen für das Sitzen, damit es erst gar nicht zu Rückenschmerzen kommt. 60 Prozent aller Menschen sitzen beispielsweise auf falsch eingestellten Bürostühlen, das ist jedenfalls die Erkenntnis von Experten. Die Industrie muss in ständigem Austausch mit der Medizin stehen, damit solche Erkenntnisse in Innovationen umgesetzt werden können, auch branchenübergreifend. Ein gutes Beispiel sind die Bestrebungen der Interstuhl GmbH, die es mit Hilfe des Unternehmens Garmin, bekannt für Fitness-Tracker und Wearables, geschafft haben, einen Sensor auf den Markt zu bringen, der sich in Bürostühlen eingebaut, individuell auf den Kunden anpassen kann. Dabei steht für andere Experten auch die Prävention im Vordergrund, denn nur wer kooperiert, kann Menschen dazu bringen, weniger Krankheitskosten zu verursachen; denn bestimmte Krankheiten wie Rückenschmerzen durch falsches Sitzen, können andere Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes und Depressionen nach sich ziehen und so für die Gesellschaft zu einem teuren Problem werden. Diese Zusammenhänge und die damit verbundene Reflexion stellten 60 Unternehmer und Mediziner des Workshops heraus.

Quelle: Ärztezeitung