Seite wählen

Manuel Opitz und Simon Weidert, die Gründer des Münchner Start-ups Mercuris, wollen sich in Zukunft beruflich mit individuell angepassten Orthesen und Prothesen aus dem 3D-Drucker beschäftigen. Über ihre Internetplattform können Orthopäden und Orthopädietechniker Knochenersatz aus dem Drucker bestellen. Das Start-up ist ein Ableger des Klinikums der Ludwig-Maximilian-Universität in München, wurde letztes Jahr gegründet und hat einen entscheidenden Vorteil: Die Jungunternehmer sind in der Lage die fertige Prothese innerhalb einer Woche auszuliefern. Herkömmliche Prothesen und Orthesen benötigten bisweilen schon mal zwei bis drei Monate bis sie fertig waren. Beide Gründer bemühen sich zur Zeit noch schneller zu werden, Ziel ist die Auslieferung in 48 Stunden. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Anpassung keine Gipsabdrücke mehr genommen werden müssen, da der Orthopädietechniker einen 3D-Scan macht. Eine Software erzeugt eine 3D-Anatomie des Fußes oder eines anderen Körperteils des Patienten und ein Algorithmus entwirft dann Form und Gestalt der künstlichen Gliedmaße. Zudem kostet die 3D-Technologie nicht mehr als herkömmliche Prothesen. Sie werden von den Krankenkassen erstattet und Patienten müssen keine Zuzahlung leisten. Für Kinder haben sich die jungen Gründer einen besonderen Clou einfallen lassen; hier sind auch kindgerecht gestaltete Prothesen mit lustigen, bunten Motiven machbar.

Quelle: Ärztezeitung