Eine Studie, die von der Technischen Universität vom dortigen Lehr- und Forschungsbereich Allgemeinmedizin kontrolliert und begleitet wurde, legt jetzt die Ergebnisse des Projektes „Patientenbrief“ vor. Demnach fördern Patientenbriefe die Gesundheitskompetenz von Patienten, erhöhen die Therapietreue der Patienten und schließen eine Lücke zwischen stationärem und ambulantem Sektor, weil die Patienten sowohl die Indikation als auch die Einnahmevorschriften für Arzneimittel besser verstehen, wenn sie die Hintergründe kennen, warum ihre Untersuchungsergebnisse eine bestimmte Zielführung verlangen. Eine Nutzerbefragung und dessen Ergebnisse hat das Dresdner Start-up „Was hab ich?“ in Kooperation mit dem Bundesgesundheitsministerium vorgestellt. Aus der dreijährigen Studie geht ganz klar hervor, dass der Praxiseinsatz von Patientenbriefen, die nach der Entlassung aus dem Krankenhaus als Arztbrief sonst nur an die behandelnden Hausärzte in „Fachchinesisch“ übermittelt werden, Sinn macht. Das Start-up hat nämlich für Studienteilnehmer mit durchschnittlichem Alter von 71 Jahren und mittelmäßigem bis schlechtem Gesundheitszustand die individuellen Gesundheitsinformationen, die die Patienten sonst nicht einsehen können, in verständliche medizinische Informationen übersetzt. „Was hab ich“? beziehungsweise „patientenbriefe.de“ ist sozusagen der Vermittler und Dienstleister verständlicher Klinikinformationen. Die Klinik hat davon einen Nutzen, weil Patienten in der Regel das Krankenhaus, in dem sie auf Augenhöhe behandelt wurden, weiterempfehlen. Für das Klinik-Personal entsteht keine Mehrarbeit. Die Entlassbriefe werden einfach digital und datenschutzkonform im Auftrag der Klinik, nach Übersetzung, an den Patienten weitergeleitet, der seine Informationen kostenlos und ausführlich sowie verständlich erhält, da, so zeigt die Studie, oftmals nur kurze oder gar keine Entlassgespräche stattfinden und vielfach verunsicherte Patienten zurücklässt. Das Start-up, gegründet von einem Diplom-Informatiker, Ansgar Jonietz, und zwei Medizinstudenten, beschäftigt mittlerweile hauptamtlich angestellte Ärzte als Übersetzer.